730 32. Elektrochemie. die Aenderung der Stromdichte nicht durch eine Veränderung des Druckes, mit dem der abgeschiedene Wasserstoff entweicht, das Versuchsergebniss beeinflusst, sondern durch die mit der Spannungs änderung verbundene Aenderung der Stromdichte an den Elektroden. Als Elektrolyt diente ein Gemisch von 10 g Nitrobenzol, 35 g rau chender Salzsäure, 25 ccm Wasser und 70 ccm Alkohol, welches bei allen möglichen Spannungen als Endproduct der Reduction Anilin ergab. Wurde dann das Wasser durch 25 ccm einer 40proc. Lösung von Formaldehyd ersetzt, so wurde bei höherer Spannung (5 Volt, Stromstärke 2,0 Amp., Temperatur 45 bis 60°) ein Con- densationsproduct des Formaldehyds mit Phenylhydroxylamin, bei niederer Spannung (2,8 bis 3,0 Volt, Stromstärke 1 Amp., Tempe ratur 30°) ein solches mit Anilin erhalten. Das erstere ist das salzsaure Salz einer polymeren Verbindung des p-Anhydrohydroxyl aminbenzylalkohols, welches die Zusammensetzung: „ NH .OH l ;H 4 ^ C h 2 Ql! — H 2 O besitzt und von Kalle u. Co. synthetisch dargestellt ist (D. R.-P. Nr. 87 972); das letztere ist das salzsaure Salz einer polymeren Verbindung des Methylen-di-p-Anhydroamidobenzylalkohols: hn.c 6 h 4 .ch 2 . 2< 'HN.C 6 II 4 .CH 2 - >U ,'/ Die erstere Base ist wahrscheinlich ein Gemisch mehrerer poly merer Verbindungen. Die zu reducirende Flüssigkeit befand sich als Kathodenflüssigkeit in einer porösen Thonzelle zusammen mit der cylindrischen Bleikathode, während als Anodenflüssigkeit lOproc. Schwefelsäure, als Anode ein Platinblech diente. Auch das vom Verfasser angegebene Reactionselement (diese Ber. 52 12], 563, 1896) kann verwendet werden; man giebt die Reductionsflüssig- keit in einen porösen Kohlencylinder, setzt auf dessen Boden den Bleicylinder und bringt ihn in ein weiteres Gefäss mit verdünnter Schwefelsäure, in welches der Zinkcylinder taucht. Das Element wird kurz geschlossen. Im ersteren Falle (hohe Stromdichte) er setzt man die Salzsäure durch 10 ccm concentrirte Schwefelsäure, weil sich dann die Reduction bei Zimmertemperatur vollzieht. Bei beiden Reactionen wirkt das Formaldehyd nicht nur auf die reducirte Nitrogruppe, sondern gleichzeitig auf die Parastellung derselben, im letzteren Falle z. B. nach der Gleichung: 2C 6 H 5 NH S 4- 3ILO =CH 2 <£g;gH 4 -CiL >0 + 2Hj0