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abscheidet. Thatsächlich wurde die Menge des abgeschiedenen Goldes stets erheblich grösser, im Einzelnen aber ziemlich schwankend gefunden, so dass bei zehn hinter einander geschalteten Bädern, die derselben Stromwirkung ausgesetzt waren, nur ausnahmsweise mehrere das gleiche oder annähernd das gleiche Niederschlags quantum ergaben. Dies rührt daher, dass bei Anwendung einer Goldanode stets eine nicht unbeträchtliche Goldmenge sich als Anodenabfall der lösenden Wirkung des Stromes entzieht (das Ge wicht des Anodenabfalls beträgt etwa l / 1(l des an der Kathode ab geschiedenen Goldes), und dass nach einer früher vom Verf. für den Anodenabfall einer Kupferelektrode gegebenen Erklärung der selbe zum geringeren Theile von mechanisch losgerissenen Bestand- theilen der Anode, zum grösseren Theile davon herrührt, dass an der Anode neben dem Aurichlorid auch Aurochlorid entsteht. Neben den Anionen mit dreiwerthigem Goldatom sind sonach auch solche mit einwerthigem Goldatom vorhanden. Diese setzen sich zum Theil unter Abscheidung von elektrisch neutralem Gold in AuC1 4 um; daher ist der Anodenschlamm stets goldreicher als die Anode - , und deshalb erscheint beim Beginn der Elektrolyse, wenn die glatte Anodenoberfläche das Haften des so abgeschiedenen Goldes noch nicht gestattet, in der Nähe der Anode ein Glitzern; zum Theil ge langen sie an die Kathode und werden dort entionisirt. Da aber das elektrochemische Aequivalent des einwerthigen Goldes das dreifache von dem des dreiwerthigen ist, so muss die an der Kathode ab geschiedene Goldmenge zu gross gefunden werden. Das Verhältniss, in welchem die Anzahl der dreiwerthigen Goldionen zu der der gleichzeitig an der Anode sich bildenden einwerthigen Ionen steht, erweist sich nach den Versuchen des Verf. als im höchsten Maasse abhängig von der Stromdichte an der Anode; je grösser diese Stromdichte ist, um so mehr treten die einwerthigen Ionen gegenüber den dreiwerthigen zurück. Gleich zeitig wird auch, je grösser die Stromdichte ist, ein um so kleinerer Theil der einwerthigen Ionen schon an der Anode oder in der Lösung unter Ausscheidung von neutralem Golde zu dreiwerthigen Ionen umgesetzt, so dass also alsdann die Schlammbildung geringer ist, als bei kleiner Stromdichte. Bei diesen Messungen ist indess einerseits zu beachten, dass Gold in jeder Form (nicht nur als Gold schwamm) in einer mit Säure versetzten Goldchloridlösung in einer mit steigender Temperatur wachsenden Menge (als Goldchlorür) löslich ist, wodurch Wägungen des bei 65° bis 70° mit geringer Stromdichte gelösten und abgeschiedenen Goldes unbrauchbar wer- Fortschr. d. Phys. LIV. 2. Abth. jß