vorhanden sein. Hierfür spricht auch das Verhalten von Silber nitrat gegen eine concentrirte Goldlösung; es entsteht bei vor sichtigem Zusatz ein gelber Niederschlag, der sich beim Umschütteln unter Abscheidung von Chlorsilber zersetzt und der vielleicht die Zusammensetzung AgAuCl 4 besitzt. Soll bei der Elektrolyse von Salzsäure zwischen Goldelektroden das an der Anode vorhandene Gold gelöst werden, so muss sich an derselben so viel Salzsäure befinden, als nach der Gleichung Au + 3 CI -j- HCl = HAuCl 4 erforderlich ist, und da die bei Abwesenheit von Salzsäure an der Anode frei werdende Chlormenge der Stromdichte proportional ist, so muss auch die Salzsäure um so concentrirter sein, je grösser die Stromstärke und je kleiner die Anodenfläche ist. Ist daher bei gegebener Anodenfläche diejenige Stromstärke eben erreicht, bei welcher keine Chlor- (oder in verdünnten Lösungen Sauerstoff-) entwickelung an der Anode stattfindet, so kann die Stromstärke dadurch eine weitere Steigerung erfahren, dass man mehr Salzsäure hinzufügt, oder dadurch, dass man die Temperatur des Elektrolyten erhöht (auf 60° bis 70°). Bei Anwendung einer mit Salzsäure an gesäuerten Lösung von Wasserstoffgoldchlorid zwischen Goldelek troden gelten ganz ähnliche Betrachtungen; auch hier wird die Lösung der Goldanode nur durch den Chlorwasserstoffgehalt des Elektrolyten hervorgebracht. Die Abscheidung des Goldes an der Kathode ist eine secundäre; sie erfolgt durch Einwirkung des an der Kathode entstehenden Wasserstoffs auf die Verbindung HAuCl 4 nach der Gleichung: HAuCl 4 + 3 II = Au + 4 HCl. In Bezug auf die höchste Stromdichte, welche in der Praxis angewendet werden kann, ohne dass die Lösung des Goldes an der Anode eine Unterbrechung erfährt, gelangt der Verf. auf Grund seiner Versuche zu dem Ergebniss, dass bei einem Gehalte des Elektrolyten von 3 Proc. Salzsäure eine Stromdichte an der Anode von 3000 Amp. pro Quadratmeter angewendet werden kann. Bei derselben würden Goldplatten von 4 mm Dicke und 4 kg Gewicht durch einen Strom von 308 Amp. in fünf Stunden gelöst werden. Beschränkt man sich auf eine dreimal kleinere Stromdichte, so würde die Auflösung der Platten durch denselben Strom mithin in 15 Stunden erfolgen. Auch an der Kathode kann man verhältniss- mässig hohe Stromdichten anwenden. Das Gold scheidet sich allerdings nur ausnahmsweise in dichten Massen ab; meist sind die Abscheidungen grob krystallinisch, hängen aber mit der Unter lage so fest zusammen, dass sie sich bei fortgesetztem Wachsthum