reducirt wird. Die Lösung wird abfiltrirt, von den etwa gelösten schädlichen Stoffen Arsen, Antimon, Wismuth und Eisen durch Kalk gereinigt und dann vom Silber befreit. Sie durchfliesst nun mehr in getheiltem Strome ein durch Diaphragmen in Anoden- und Kathodenzellen getheiltes Bad verbesserter Construction, in welchem die Anoden aus Kohle, die Kathoden aus Kupfer bestehen. An den letzteren scheidet sich das Kupfer in glänzend rosarother, fein krystallinischer Form ab, während der Laugenstrom das Chlor aufnimmt, so dass das entstehende Cuprichlorid wieder zum Aus laugen von Erzen verwendet werden kann. Aus rohen Rio-Tinto- Kiesen mit 3,37 Proc. Kupfer konnten in vier Stunden 91 Proc. des darin enthaltenen Kupfers gewonnen werden, während nur 3 Proc. von dem im Erz enthaltenen Eisen gelöst waren. Auch das in der Kathodenlauge etwa noch vorhandene Blei und Nickel wird nach Entfernung des Kupfers abgeschieden, ersteres schwammig, letzteres kupferfrei in festen Platten; auch das Silber wird ge wonnen. Die Vortheile des Chlorürverfahrens, namentlich gegen über dem Sulfatverfahren, sind folgende. Bei dem Chlorürverfahren wird durch ein Ampere doppelt so viel Kupfer ausgeschieden, als bei dem Sulfat verfahren. Das Chlorürverfahren gestattet ferner mit einer Polspannung von nur 0,8 Volt und mit einem Ampere- nutzeffect von über 90 Proc. zu arbeiten. Eine tägliche Pferdekraft kann demnach in 24 Stunden 24 kg Kupfer produciren gegenüber 15 kg beim Sulfatverfahren, und 1 kg Raffinatkupfer erfordert nur 1 2 kg Kohle gegenüber 10 kg Koke beim Schmelzverfahren. Das Chlorürverfahren gestattet ferner die Anwendung und Erzeugung kupferreicherer Laugen, wodurch die Laugerei verbilligt wird. Endlich können rohe Erze und stark eisenhaltige Producte ver arbeitet werden; zwar löst sich etwas Eisen, dasselbe kann jedoch in einfacher Weise ohne Säureverluste wieder abgeschieden werden, so dass es als Nebenproduct einen Werth erhält. Der Verf. theilt ferner mit, dass ihm auch die elektrolytische Abscheidung des Zinks direct aus den Erzen durch Herstellung einer Zinkchloridlösung gelungen ist. Bei der Elektrolyse werden Membranen verwendet, die dem Chlor vollkommen und dauernd widerstehen und dabei dem Strome fast keinen Widerstand ent gegensetzen. Zur Auslaugung können zinkarme Erze mit nur 6 bis 8 Proc. Zink verwendet werden. Das abgeschiedene Zink ist fast chemisch rein. Das gleichzeitig entstehende Chlor wird zur Gewinnung von Chlorkalk verwendet. Bgr.