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710 32. Elektrochemie. wendet wird. Der Verf. bestimmte den Wasserstoffgehalt einer nach dem (übrigens geheim gehaltenen) Verfahren hergestellten Eisenplatte von 0,3mm Dicke, die sich nur wenig biegen liess, ohne zu brechen und sich durch eine sehr geringe Neigung zum Rosten auch in feuchter Luft auszeichnete. Er fand das Volumen- verhältniss Wasserstoff: Eisen gleich 17,3, welches wegen des unvermeidlich anhaftenden Wasserdampfes auf 12 zu verkleinern ist. Die Zahlen stimmen befriedigend mit ähnlichen Bestimmungen von Lenz überein. Bei Eisen, welches durch hohe Stromdichten abgeschieden wurde, ist dieses Verhältniss weit grösser, nämlich 112. Das Eisen, welches der Verfasser zu diesen Bestimmungen benutzte, wurde aus einer Lösung von i/g Mol. Eisenvitriol und 1 2 Mol. Magnesiumsulfat im Liter mit 2 1 / 4 Amp. pro Quadratdecimeter Kathodenfläche auf versilbertem und dann jodirtem Kupfer nieder geschlagen. Es löste sich in Folge seiner hohen Sprödigkeit von selbst von der Kathode los, indem es nur mit der Mitte an der selben haften blieb, so dass gegen die Anode offene llalbcylinder entstanden. Betrug die Stromstärke bei der zuletzt angewandten Lösung 0,25 Amp. pro Quadratdecimeter Kathode, so entstanden tadellose Eisenniederschläge. Die Kupferplatte krümmte sich dabei zu einem gegen die Anode offenen Bogen. Wurde als Kathode ein Kupfercylinder benutzt, der in einem als Anode dienenden Eisenrohre in regelmässige Rotation versetzt wurde, so wuchs das Eisen, ohne abzublättern, bei der Stromdichte von 0,4 bis 0,42 Amp. pro Quadratdecimeter zu einer 0,15 mm dicken Schicht an. Auch bei ruhender Kathode ist die Neigung des abgeschiedenen Metalles zum Abblättern bei dieser Versuchsanordnung weit geringer. Bgr. Gin und Leleux. Verfahren zur Herstellung von reinem Eisen durch Entkohlung von Gusseisen im elektrischen Ofen unter gleichzeitiger Gewinnung von Calciumcarbid. La revue technique 1898, 42. [ZS. f. Elektrochem. 4, 472—473, 1898t- Geschmolzenes, mit Kohle gesättigtes Eisen giebt, wenn es unter geeigneten Bedingungen mit den alkalischen Erden in Be rührung ist, den Kohlenstoff an diese ab, wobei Carbide entstehen. Das Eisen wird in einem gewöhnlichen Schmelzofen geschmolzen — falls es sich hauptsächlich um die Gewinnung von Carbid handelt, in Gegenwart von überschüssigem Koks — und dann in Portionen in den elektrischen Ofen abgelassen. Dort übernimmt es die Rolle der Kathode, während als Anode ein passender Kohlen-