698 32. Elektrochemie. Wanne (274,5 x 152,5 X 45,8 cm) aus 6,3 mm starkem Stahlkessel blech. In ihr befindet sich der Anodenraum in Form einer Glocke, die ursprünglich aus Steinzeug bestand, jetzt aber aus Fichtenholz, Ziegelstein, Portlandcement, Sand und Schiefer hergestellt wird. Die Glocke ist unten durch ein Diaphragma aus Asbest verschlossen, gegen welches sich die aus Eisen bestehenden Kathoden (früher ein Drahtnetz, jetzt eiserne Rippen) anlehnen. Als Anoden diente früher Kohle, die aber in Folge theilweiser Zersetzung der bei der Elektrolyse entstandenen Natronlauge zu Kohlendioxyd verbrannt wurde. Die Beimischung dieses Gases erschwerte die Verwendung des an der Anode entwickelten Chlors zur Chlorkalkbereitung. Jetzt werden deshalb Anoden aus einer Platin-Iridiumlegirung ver wendet, die während der Elektrolyse kaum angegriffen werden. Der Elektrolyt (Kochsalzlösung) steht in der Anodenglocke etwas höher, als in der Wanne, wodurch das Eindringen von Natronlauge aus dem Kathodenraume erschwert wird; die Entstehung von Natrium hypochlorit innerhalb der Glocke wird ausserdem noch dadurch möglichst vermieden, dass man die Anodenflüssigkeit mit Salzsäure schwach ansäuert. Das in den Kathodenraum gelangende Natrium hypochlorit wird dort nicht, wie Oettel angiebt, reducirt, sondern beim Eindampfen der Natronlauge in Natriumchlorat übergeführt und dann ausgeschieden. Die in der Abhandlung mitgetheilten Zahlen sind von wesentlich technischem Interesse. Bgr. Wilhelm Vaubel. Ueber ein neues Verfahren zur elektrolytischen Darstellung von Chloraten, Bromaten, Jodaten, sowie Hypo chloriten. Chem. Ztg. 22, 231, 1898. [Chem. Centralbl. 1, 1259, 1898 f. Bei Anwendung eines Diaphragmas und von saurem Natrium carbonat als Anodenflüssigkeit kann durch Elektrolyse einer Lösung von Chlornatrium an der Anode fast völlig reines, von Chlornatrium freies Natriumchlorat gewonnen werden. Man elektrolysirt bei 60° bis 70° mit einer zwischen 5 und 10 Amp. pro Quadratmeter schwan kenden Stromdichte. Die Spannung beträgt 4 bis 5 Volt. Der gesättigten Lösung von saurem Natriumcarbonat werden nach Ver lauf von je 4 Amp.-Stunden 5 g saures Natriumcarbonat pro 100 ccm Lösung hinzugefügt. Die Reaction erfolgt nach der Gleichung: NaCl 4- 6NaHCO 3 = NaC10 3 + 6CO 2 + 6 Na + 3II 2 O. Die Stromausbeute in Bezug auf das an der Kathode erzeugte Natriumhydroxyd betrug 90 Proc., in Bezug auf das entstandene Chlorat etwa 50 Proc. Bei niedriger Temperatur entsteht haupt-