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694 32. Elektrochemie. die Chlorsäure erhaltenen Zahlen mit 5 / 6 multiplicirt (da diese aus CI 5 OII gebildet wird, s. o.) und dazu die Entladungsprocente Sauerstoff addirt. Die entstehenden Curven würden den für den Sauerstoff erhaltenen ganz ähnlich sein, wenn nicht durch einen Punkt für 1 / i n. Salzsäure bei 0,2 Amp. Stromstärke ein compli- cirterer Verlauf hervorgerufen würde. Bgr. F. Haber und S. Geinberg. Ueber Elektrolyse der Salzsäure. II. Mittheilung. ZS. f. anorg. Chem. 16, 329—361, 1898 f. In dieser Abhandlung werden die Versuchsergebnisse besprochen, welche erhalten wurden, wenn der Wasserstoff der Salzsäure zum Theil durch ein Metall vertreten war, also statt der reinen Säure ein Gemisch von ihr mit Chloriden (Natrium-, Magnesiumchlorid) elektro- lysirt wurde, wenn ferner die Elektrolyse bei erhöhter Temperatur stattfand und wenn endlich statt der blanken platinirte Platinelek troden verwendet wurden. Beim theilweisen Ersatz des Wasserstoffs der Salzsäure durch ein Metall sollte der Theorie nach ein Wachsthum der Sauerstoffentwickelung unter sonst gleichen Umständen stattfinden, weil durch das Zurückdrängen der Concentration der Wasserstoffionen eine Zunahme der Concentration der Hydroxylionen stattfindet, wo durch die Entladung der letzteren begünstigt wird. Thatsächlich aber finden an der Anode neben der Chlor- und Sauerstoffentwickelung noch andere Vorgänge statt, und die partielle Absättigung der Salz säure bedeutet einen Eingriff mit complicirten Folgen, durch welchen der osmotische Druck in der Grenzschicht, das Verhältniss der Ueberführungszahlen von Anion und Kation und andere Verhält nisse in complicirter Weise geändert werden, so dass die Versuche ergaben, dass eine partiell (zu 2 / s ) neutralisirte Salzsäure im Wesent- lichen dieselben Sauerstoffmengen giebt, wie eine metallfreie. Die Haftintensität der Chlorionen in partiell abgesättigter Säure bleibt ebenso wie in metallfreier niedriger, als die der Hydroxylionen, letztere nehmen an der Stromleitung nicht merklich theil, und die durch die Gleichung CI OH 4~ HCl ~ Cl 2 4~ H 2 O ausgedrückte secundäre Reaction findet in unveränderter Weise statt. Für eine stark alkalische Chlornatriumlösung, welche an Chlor- und Hydroxyl ionen x /i-normal ist, leiten dagegen die Verff. ab, dass die Haft intensität der Hydroxylionen um 0,43 Volt kleiner ist, als die der Chlorionen (während in \\ normaler Salzsäure die Hydroxylionen eine um 0,37 Volt grössere Haftintensität besitzen als die Chlor ionen), so dass hier bei wachsender Stromdichte vorzugsweise die