der Anode zur Bildung von Chlorsauerstoffsalzen dient und davon der zur Reduction des entstandenen Hypochlorits an der Kathode aufgewandte Antheil der Stromleistung subtrahirt. Die Differenz entspricht dann der wirklichen Stromausbeute an Chlorsauerstoff salzen, während der Rest der Stromarbeit zur Zersetzung des Wassers in seine Bestandteile dient. Am Schluss des Versuches wurden die in der Zelle befindlichen Lösungen mit arseniger Säure auf ihren Gehalt an Hypochlorit, mittels Eisenvitriol und Zurücktitriren mit Kaliumpermanganat auf die Gesammtmenge des in Gestalt von Hypochlorit und Chlorat in ihnen vorhandenen Sauerstoffs untersucht und die gefundenen Beträge zur Bestimmung der mittleren Stromausbeute mit der im Kupfervoltameter ab geschiedenen Kupfermenge verglichen. Zunächst wurde eine neutrale Lösung von Calciumchlorid (147 g des krystallisirten Salzes in 1 a Liter der Lösung) angewen det und zum Vergleich eine alkalisch gemachte Lösung von Kalium chlorid mit der äquivalenten Chlormenge (100 g Kaliumchlorid 4- 7,59 g Kaliumhydroxyd in Vs Liter der Lösung) elektrolysirt. Wie schon Oettel angegeben hat, ist die Stromausbeute an Chlorat bei der Chlorcalciumlösung weit besser (81,1 gegen 52,2 Proc.), was besonders von einem geringeren Aufwand von Stromarbeit zur Reduction des Hypochlorits herrührt. Dies hat seinen Grund nicht darin, dass das Kaliumhypochlorit in anderer Weise als das Cal ciumhypochlorit elektrolytisch dissociirt ist — K CI O kann nur in die Ionen K und CIO zerfallen, während beim Calciumhypochlorit äusser den Ca-Ionen die Ionen von CIO und CaClO möglich sind —, denn das dem Calciumchlorid analog zusammengesetzte Baryumchlorid verhält sich dem Kaliumchlorid analog. Vielmehr rührt die geringe Reductionswirkung beim Calciumchlorid daher, dass an der Kathode Calciumhydroxyd entsteht, welches als schwer lösliche Verbindung die Kathode mit einer dünnen Schicht überzieht, so dass hier durch den Strom selbst ein der Reduction des Hypochlorits ent gegenwirkendes Diaphragma geschaffen wird. Das Calciumhydroxyd bildet zum Theil mit dem an der Anode frei werdenden Chlor Hypochlorit, zum Theil fällt es unverändert zu Boden. Der Elek trolyt enthält unmittelbar nach Beendigung des Versuches viel unterchlorige Säure, woraus hervorgeht, dass das Calciumhypo chlorit sehr leicht eine hydrolytische Spaltung in Säure und Basis erfährt. Daraus erklärt sich die energischer wirkende bleichende Kraft der elektrolytisch hergestellten Bleicliflüssigkeiten gegenüber dem auf chemischem Wege hergestellten Chlorkalk von gleichem