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Hammerschjiidt u. Hess. Haber u. Grinberg. Becker. 681 Superoxyd ist. Dabei findet an der Platinelektrode eine Entwicke lung von Sauerstoff statt in Folge der katalytischen Wirkung dieses Metalles auf das Wasserstoffsuperoxyd. Der in der Platinoberfläche in Form von Atomen gelöste Sauerstoff, welcher das Potential der Platinelektrode bestimmt, wirkt nämlich auf das Wasserstoffsuper oxyd unter Bildung von Sauerstoffmolekeln ein gemäss der Gleichung: U? O 2 + O = II 2 O 4- O 2 . Die Concentration des Sauerstoffs in der Platinoberfläche ist demnach durch die Geschwindigkeit be stimmt, mit welcher die in der Gleichung ausgedrückte Reaction stattfindet, andererseits aber auch durch die Geschwindigkeit, mit welcher die Lösung des Sauerstoffs im Platin erfolgt. Bei einer bestimmten Concentration des Wasserstoffsuperoxyds wird sich des halb ein constantes Potential herausbilden, welches um so niedriger liegt, j e grösser der Gehalt an Wasserstoffsuperoxyd ist, wenn der durch die Gleichung ausgedrückte Vorgang an der Elektrode statt findet, weil die Geschwindigkeit dieser Reaction in diesem Falle grösser ist. Eine unangreifbare Elektrode dagegen, an welcher dies nicht der Fall ist, wird positiver werden, wenn die Concentration des Wasserstoffsuperoxyds zunimmt. Eigene Messungen, sowie solche von Ihle (diese Ber. 53 [2], 170, 1897) haben diese Fol gerungen bestätigt. Dass auch geringe Mengen Wasserstoffsuper oxyd in dieser Weise durch den Sauerstoff an der Anode zerstört werden, zeigten die Verff. dadurch, dass sie die Geschwindigkeit maassen, mit welcher eine in Schwefelsäure (1:5) anodisch polari- sirte Platinelektrode depolarisirt wurde, wenn die Schwefelsäure einmal Wasserstoffsuperoxyd enthielt, das andere Mal nicht. Es zeigte sich, dass die Depolarisation im ersteren Falle erheblich schneller erfolgte als im letzteren, so dass auch die geringsten mit der Titansäurereaction nachweisbaren Mengen von Wasserstoffsuper oxyd mit dem Sauerstoff an Platinoberflächen nicht dauernd ver träglich sind. Die „Notizen zur Elektrolyse“ enthalten eine Erwiderung zu Bemerkungen, welche F. Oettel in seinem Aufsatze (ZS. f. Elektro chemie 5, 4) zu den theoretischen Deutungen seiner Versuche seitens des einen der Verff. gemacht hat, sowie einige Bemerkungen zu der Abhandlung von Winteler: Ueber die Elektrolyse der Chlor alkalien (siehe diesen Jahrg. dieser Ber.). Bfir. H. Becker. Des diaphragmes pour l’electrolyse des chlorures alcalins. L’industr. electrochiin. 2, Mai 1898. [L’eclair. ölectr. 15, 469 —471, 1898 f.