Willi Bein. Zur Bestimmung der Ueberfiihrung bei der Elektro lyse verdünnter wässeriger Salzlösungen. ZS. f. phys. Chem. 27, 1 —54, 1898 f. Die Arbeit ist eine Fortsetzung derjenigen, über welche in diesen Ber. 48 [2], 568, 1892 referirt wurde. Nachdem der Verf. in der Einleitung auf die Bedeutung hingewiesen hat, welche die genaue Kenntniss der Ueberführungszahlen für die Theorie der elektrolytischen Dissociation überhaupt besitzt, untersucht er ein gehend den Einfluss, welchen die Ausbreitung der Zersetzungs- producte durch den elektrischen Strom auf die Bestimmung der Ueberführung besitzt. Als Grundlage für diese Erörterung über die Ausbreitungsgeschwindigkeit, die der Verf. für den Fall der Elektrolyse einer Kochsalzlösung zwischen einer Cadmiumanode und einer Platinkathode durchführt, dienen ihm die mathematischen Entwickelungen von Kohlrausch und von Weber, auf welche in diesen Ber. 52 [2], 545, 1896 und 53 [2], 697, 1897 hingewiesen wurde. Er gelangt zu dem Ergebnisse, dass gegenüber der Aus breitung der Ionen durch den elektrischen Strom alle anderen Ein flüsse, welche Concentrationsveränderungen hervorbringen können (Diffusion etc.), zu vernachlässigen sind. Der Fortgang der Ausbreitung ist in manchen Fällen äusserlich erkennbar, wenn die an einander grenzenden Lösungen, wie Cadmiumchlorid - und Natriumchlorid lösung, ein verschiedenes Lichtbrechungsvermögen besitzen, oder wenn Indicatoren angewendet werden, oder wenn eines der Ionen gefärbt ist, oder wenn durch die Einwirkung des Anions auf die Anode eine Lösung gefärbter Ionen entsteht (Elektrolyse von Alkali chloriden mit einer Goldanode). Da das Unverändertbleiben der Mittelschicht in allen Fällen die beste Garantie für das Gelingen der Bestimmung der Ueberführungszahl giebt, so ist es in diesen Fällen leicht, den Versuch rechtzeitig abzubrechen, d. h. bevor die Ausbreitung bis zur Mittelschicht gelangt ist. Wegen der genaueren Beschreibung der Apparate, deren sich der Verf. bei seinen Versuchen bediente, muss auf die Abhandlung verwiesen werden. Die fünf Apparate waren bestimmt: 1) für Lösungen von mittlerer Concentration (etwa von 1 / 3 - bis 1 / 2 o normal) bei Temperaturen von 0 bis 50°; Anoden- und Kathodenflüssigkeit werden durch Zusammendrücken eines Quetschhahnes in der Nähe der Anodenlösung getrennt; 2) für eben solche Lösungen (von ] / 3 - bis i/ 20 normal) besonders für Temperaturen oberhalb 50°; die Kathodenflüssigkeit wird von der Anodenlösung durch Abfluss