Beweise für die Existenz solcher elektromotorischen Kräfte liefern. Da indess, wie weiter gezeigt wird, die Theorie des osmotischen Druckes und der Wanderung der Ionen diese elektrischen Kräfte nicht erklären würde, so nimmt der Verf. an, dass Kräfte auf die Ionen wirken, welche der Temperaturdifferenz zuzuschreiben sind und durch die Ausdrücke J. Stark. Ueber Stromverzweigung an Zwischenkörpern. Wied. Ann. 66, 245—268, 1898f. Wenn sich ein leitender Körper innerhalb eines Elektrolyten befindet, so nimmt beim Stromdurchgange im Allgemeinen der Strom auch durch den Zwischenkörper seinen Weg, und zwar wird der Zwischenkörper da, wo der Strom in ihn eintritt, zur Kathode, da, wo er aus ihm austritt, zur Anode. Zwischen diesen beiden Elektroden befindet sich eine mehr oder weniger breite neutrale Zone. Der Verf. sucht durch einfache theoretische Betrachtungen und entsprechende Versuche den Sachverhalt bei verschiedenen Zwischenkörpern klar zu stellen. Er betrachtet zunächst das Ver halten von Doppelplatten in einem Elektrolyten, weil die Zwischen körper sich in vielen Fällen wie diese verhalten. Eine Doppel platte besteht aus zwei Platten verschiedenen Metalles, die sich mit einer Breitseite congruent berühren, auf der anderen dagegen frei sind. Sie verhält sich wie ein kurz geschlossenes galvanisches Element; denn, da ihre beiden Seiten durch die Flüssia-keit ver- schieden stark elektromotorisch erregt werden, so tritt zwischen ihnen eine elektromotorische Kraft auf, die in dem geschlossenen Kreise einen Strom erzeugt. Diejenige Seite der Doppelplatte, Fortschr. d. Phys. LIV. 2. Abth. fc' und Ä" T ilx ax in der Gleichung für die Bewegung der Ionen dargestellt werden können. Die elektromotorischen Kräfte müssten nach dieser Theorie der Temperaturdifferenz an den beiden Enden des Rohres pro portional und von der absoluten Concentration der Lösungen unab hängig sein, vorausgesetzt, dass die gelösten Substanzen vollständig dissociirt sind. Qualitativ wurden diese beiden Schlussfolgerungen bestätigt, wenn es auch nicht gelang, die Werthe der Constanten k' und k" zu messen. Der Verf. leitet aus der Theorie einige Folgerungen her, die im Einzelnen in der Abhandlung nachgesehen werden müssen; sie erklärt das SoRET’sche Phänomen und sagt den THOMSON-Effect bei Elektrolyten voraus. Bgr.