634 32. Elektrochemie. diejenige des Silber-, Kupfer- und Mercuroions andererseits bestimmt. Die Zersetzungsspannung des Kations ist von der Natur des An ions unabhängig, und umgekehrt; dagegen steigt der Zersetzungs punkt mit wachsender Verdünnung. Die Zersetzungscurve zeigt zwar am Zersetzungspunkte nie einen scharfen Knick; jedoch wird die dort auftretende Krümmung um so schärfer, je schwächere Ströme man wählt. Diese sowie andere Abweichungen der Zer- setzungscurven von der theoretischen Form werden durch Con centrationsänderungen in der Nähe der Versuchselektrode erklärt, durch welche eine dem polarisirenden Strome entgegengesetzt wirkende elektromotorische Kraft hervorgerufen wird. Beim Kupfer findet vor dem eigentlichen Zersetzungspunkte stets schon ein deutliches kurzes Ansteigen der Curve statt, welches den Eindruck erweckt, als ob dort ein in geringerer Concentration vorhandenes Ion abgeschieden würde. Der Verf. erklärt den ersteren Punkt durch die Entladung der Cuproionen. Da sich der Zersetzungs punkt dieser Ionen bei Anwendung verschieden concentrirter Lösungen genau so verschiebt wie derjenige der Cupriionen, so + + folgt für die Cuproionen die Zusammensetzung Cu—Cu. Der Zer setzungspunkt der Mercuroionen wurde erheblich niedriger gefunde n als er sich mittels der von Neumann (s. diese Ber. 50 [1], 187, 1894) gegebenen Zahlen berechnet. Der Verf. erklärt diese Er scheinung durch eine an der mit Sauerstoff beladenen Anode ein tretende Depolarisation: die Mercuroionen werden dort zu Mercuri- ionen aufgeladen. Das Silber wird aus salpetersaurer Lösung als + einfach geladenes Ion Ag abgeschieden. Für die Bestimmung der Zersetzungspunkte schwer abscheidbarer Ionen aus Lösungen, aus denen schon bei niederer Spannung andere Ionen ausgeschieden werden, giebt der Verf. ein besonderes Verfahren an, wegen dessen auf die Abhandlung verwiesen werden muss. In den Fällen, in welchen feste Stoffe zur Abscheidung gelangen, sind die Zersetzungs punkte sehr scharf; werden jedoch Gase abgeschieden, so tritt dieser Punkt viel weniger deutlich hervor; trotzdem gelang es, den Zersetzungspunkt des O-Ions mit einiger Schärfe sowohl aus saurer als auch aus alkalischer Lösung zu bestimmen und dadurch die Angabe von Glaser, nach welcher er bei 1,08 Volt liegt, zu bestätigen. Weiter wurden die Zersetzungspunkte einer grösseren Zahl meist organischer Säuren bestimmt (von anorganischen Säuren wurden Schwefel-, Salpeter- und Phosphorsäure untersucht). Äusser dem Wasserzersetzungspunkte von 1,67 Volt, welcher bei allen