10 11. Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. 47 bis 55 Proc. zeigt, dafür aber sehr politurfällig und widerstands fähig gegen chemische Einflüsse ist. Die von den Verflf. gefundenen Werthe stimmen mit den von Dbude aus dem Hauptazimut und dem Haupteinfallswinkel berech neten im Allgemeinen gut überein. Sie verdienen schon deshalb besonderes Vertrauen, als die spiegelnden Flächen — mit wenigen Ausnahmen von der Firma Zeiss in Jena hergestellt — von einer bisher wohl kaum erreichten Vollkommenheit waren. Die Versuche sollen später für ultraviolettes Licht fortgesetzt werden. Grlch. W. V oigt. Ueber das bei der sog. Totalreflexion in das zweite Medium eindringende Licht. Gött. Nachr., math.-phys. CI. 1898, 294 —308f. Wied. Ann. 67, 185—200, 1899. Dass bei der sog. Totalreflexion die einfallende Welle auch im zweiten Medium eine Lichtbewegung hervorruft, die unter Um ständen sichtbar gemacht werden kann, ist bekannt. Man benutzt hierbei gewöhnlich das XEWTON’sche Farbenglas, indem man die beiden sich berührenden Glasflächen so fest an einander drückt, dass die Luftschicht dazwischen nur eine sehr geringe Dicke hat. Lässt man nun auf die eine Grenzfläche der Schicht eine ebene Lichtwelle unter einem Winkel fallen, der grösser ist, als der Winkel der Totalreflexion, so tritt gleichwohl aus der anderen Grenzfläche eine ebene Welle gewöhnlichen Lichtes aus. Dies Experiment ist jedoch in Folge der Benutzung des zweiten Glases nicht vollständig einwurfsfrei; der Verf. versuchte deshalb, den experimentellen Nach weis für das Vorhandensein dieser Lichtbewegung im zweiten Medium direct zu bringen. Dies gelang ihm vollständig mit Hülfe eines von der Firma Zeiss in Jena sorgfältigst hergestellten Glasprismas. Dasselbe entstand dadurch, dass man den einen Basiswinkel des ursprünglich gleichschenkelig - rechtwinkeligen Prismas durch eine vierte Fläche abstumpfte, welche mit der Hypotenusenfläche einen Winkel von 20° einschloss. Es entstand also in der Mitte der Hypotenuse eine den übrigen parallele Kante, die von zwei unter einem Winkel von 160° an einander stossenden Ebenen gebildet wurde. Lässt man nun ein Bündel paralleler Lichtstrahlen senk recht auf eine Kathetenfläche fallen, so wird dasselbe nach ein ander von den beiden Hypotenusenflächen total reflectirt und tritt durch die zweite Kathetenfläche aus. Wenn also auch die Kante zwischen beiden Hypotenusenflächen nicht völlig scharf ist, sondern als Cylinderfläche von starker Krümmung aufgefasst werden muss,