Volltext Seite (XML)
G. Platner. Beiträge zur Theorie und Construction galvanischer Elemente. Elektrochem. ZS. 5, 150—153, 1898. [Chem. Centralbl. 1898, 2, 1041—1042f. I. Die chemischen Processe im Zinkelement. Die Ent stehung von Zinkhydroxyd in Zinkelementen, welche Salzlösungen enthalten, ist nicht nothwendig eine Wirkung der Elektrolyse, da sie auch stattfindet, wenn man Zink mit einer Salzlösung:, z. B. Kochsalzlösung, in Berührung bringt. Die Erscheinung erklärt sich vielmehr aus einer hydrolytischen Spaltung der Salze in wässeriger Lösung. Dieselbe Betrachtung lässt sich ebensowohl auf die Beobachtungen von Lorenz (s. diese Ber. 1898) und die jenigen von Foerster und Günther (s. diese Ber. 1898) an wenden. Zu ihrer qualitativen und quantitativen Erklärung genügt die Annahme der hydrolytischen Dissociation und das Massen wirkungsgesetz. — Einen exacten Beweis für die hydrolytische Dissociation leitet der Verf. aus dem Gesetze von Tommasi her, dem eine erweiterte Fassung gegeben wird: Die Wärmetönungen der Salze, welche zwei verschiedene Metalle mit einer beliebigen Säure bilden, unterscheiden sich stets nur um die Differenz der Bildungswärme der Metallhydroxyde. Da dieselbe Wärmemenge auch frei wird, wenn ein Metall das andere ersetzt, so folgt daraus, dass die Metalle als Hydroxyde in der Salzlösung enthalten sind. Die Art der Bindung von Säure und Hydroxyd denkt sich der Verf. ähnlich wie in den Salzen organischer Basen. II. Depolarisation durch Chlorate. Der Verf. hat diese Salze schon früher zur Depolarisation vorgeschlagen. Er arbeitete dabei folgendermaassen: Beim Mischen von Ferrisulfat mit Kalium- chlorat entstehen basische Ferrisalze, und die frei werdende Schwefelsäure scheidet Chlorsäure aus, die durch gewisse Metall superoxyde in Chlor und Sauerstoff zerlegt werden kann. Die Wirkung solcher Elemente blieb hinter den Erwartungen zurück, weil der zwischen Kohle und Zink entstehende Niederschlag des basischen Eisensalzes den Widerstand vermehrte und ausserdem für die Wirkung der Depolarisation verloren ging. Dieser Uebel- stand wird durch Einführung eines Kohlecylinders beseitigt, welcher durch Imprägniren, z. B. mit Wasserglas, für die Gase durchlässig bleibt, aber nicht für Salze. In demselben befindet sich die Chloratmischung, während um ihn herum eine Braunsteinpaste an geordnet ist. Die so entstehende Combination mit den Braun steinelementen ist weit wirksamer, als diese. Bgr.