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444 26. Quellen der Elektricität. B. Die Strahlung ist keine der bekannten, denn 1. Hinsichtlich der Undurchlässigkeit des elektrischen Feldes kann sie keine solche sein. 2. Ihre Wirkung variirt mit der Entfernung viel stärker, als es das Quadratgesetz verlangt. Sie erleidet also durch das Gas eine beträchtliche Absorption. 3. Man kann nicht annehmen, dass sie gewissen ultravioletten Strahlen entspricht, denn ein bis zur dunkeln Rothgluth erhitzter Platindraht entscheidet schon die Entladung eines negativ geladenen Leiters. Es sind ferner nicht die rothen oder infrarothen Strahlen, denn ein elektrisches Feld ist für diese Strahlen durchlässig; überdies verhindert eine dünne Schicht Salz bereits jede Entladung. C. Die X-Strahlen bilden nur einen Bestandtheil dieser Art Strahlen, ganz ebenso wie eine Farbe nur einen Bestandtheil des uns bekannten Spectrums bildet. Wenn man absieht von ihrer durchdringenden Kraft, die man übrigens modificiren kann, so erfreuen sich die X-Strahlen aller Eigenschaften der übrigen infra-elektrischen Strahlen. 1. Sie geben an der Oberfläche der Körper infra-elektrische Energie. 2. Ein elektrisches Feld verhält sich wie ein mehr oder weniger undurchlässiges Mittel. 3. Die Entladung eines Leiters vollzieht sich unter der Wir kung dieser Strahlen nach dem gleichen Mechanismus. a) Es entladet sich grösstentheils durch die Vermittelung seiner Kraftlinien. b) Die durch irgend einen dieser Strahlen infraelektrisirte Luft verhält sich vollkommen wie röntgenisirte Luft. Zusammenfassend: Jeder Erschütterungsherd des Aethers ist der Sitz für das Entstehen einer besonderen Strahlenart, welche alle die Eigenschaften der Röntgenstrahlen besitzen und sich von diesen nur durch ihre Durchdringungskraft, d. h. wahrscheinlich durch ihre Wellenlänge unterscheiden. Villari macht zu der Arbeit von de Heen einige Be merkungen. Scheel. P. de Heen. Quelques faits relatifs ä la decharge produite par la radiation infra-electrique. Bull, de Belg. (3) 36, 55—62, 1898|. Der Verf. hat früher gezeigt, dass die Entladung eines Leiters, der der infra-elektrischen Strahlung ausgesetzt ist, sich grössten-