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E. Aschkinass. Theoretisches und Experimentelles über den Cohärer. Wied. Ann. 66, 284—307, 1898. Verf. wendet sich in der vorliegenden Arbeit gegen die Er klärung, die Lodge von der Wirkungsweise des Cohärers gegeben hat und die in dem Namen des Instrumentes angedeutet ist. Er bringt dazu zum Theil neues Beobachtungsmaterial herbei, zum Theil stützt er sich auf bekannte Erscheinungen. Den ersten Grund, der gegen die mechanische Deutung des Vorganges, wie sie Lodge giebt, spricht, findet er in der Existenz gewisser Substanzen, wie z. B. Bleisuperoxyd, die im Gegensätze zu den Metallspänen unter der Wirkung der Schwingungen eine Widerstandsvermehrung erfuhren. Ferner zeigt sich, wie auch Arons beobachtet hat, bei der mikroskopischen Untersuchung, dass Cohärerwirkung stark und regelmässig vorhanden ist, ehe sichtbare Funken auftreten, dass sie dagegen unregelmässig wird, sobald man solche wahrnimmt. Die Wirkung erlischt auch bei stärkster Verdünnung im leeren Raume nicht. Dass sie nicht an das Vorhandensein dünner Oxydschichten geknüpft ist, weist Verf. durch eine Anzahl Versuche an frisch reducirtem Kupfer und an blanken Edelmetallen nach. Eigenartig ist auch die Wirkung der Erwärmung und Abkühlung auf das Instrument. Letztere wirkt auf den leitend gewordenen Cohärer gar nicht ein, obwohl man sie für geeigneter zur Zerstörung der nach Lodge’s Ansicht gebildeten leitenden Brücken halten sollte, als Erwärmung. Diese selbst stellt den hohen Widerstand stets wieder her, wenn sie ein genügendes Temperaturintervall umfasst, wobei es nur auf die Differenz der Anfangs- und Endtemperatur ankommt, nicht auf deren Werth selbst. So trat die Widerstandsvermehrung, die bei einer Erwärmung von 16° auf 17° noch ausblieb, ein, wenn man erst von 16° auf 12° abkühlte und dann auf 17° er wärmte. Endlich zeigte sich eine bemerkenswerthe Wirkung der Mess spannung an den Enden des Cohärers. Schon durch Steigerung dieser auf Werthe, die unter Umständen 0,2 Volt nicht überstiegen, konnte der Widerstandsabfall erreicht werden, der dann, während die Spannung andauerte, durch Erschütterungen sich nicht beseitigen liess. Steigerte man die Spannung langsam bis zu diesem „kriti schen“ Werthe, so vollzog sich bei diesem die Widerstandsvermin derung nicht abrupt, sondern ganz langsam. Eine eigene Erklärung der Erscheinung giebt Verf. nicht. Er