354 24 a. Wärmeleitung. Gasmolecüle proportional sei. Dasselbe Resultat ergab sich aus dem Studium des Coefficienten 7 und zwar nach einer Methode, welche mit der von Kundt und Waeburg zur Bestimmung des Wärmeleitungscoefficienten in Gasen benutzten im Wesentlichen übereinstimmt. Statt der kugelförmigen Glashüllen wurden cylin- drische in zwei verschiedenen Dimensionen gewählt. In beide konnte ein Thermometer mit sehr dünnem Stiele luftdicht ein gepasst werden. Das Gefäss wurde an eine Glasfeder angeschmolzen, welche die Verbindung mit der Quecksilberluftpumpe herstellte, und war noch mit einer Zuführungsröhre für das sorgfältig gereinigte und getrocknete Gas (Luft, Wasserstoff) versehen. Die Messung der Abkühlungszeit konnte in bequemer Weise gleichzeitig mit der Ablesung der reflectirten Thermometerscala geschehen. Für Druck messungen unter 1 mm wurde die absteigende Röhre der Luft pumpe als MACLEon’sches Manometer benutzt. Das Auspumpen des in siedendes Wasser eingetauchten Gefässes nahm ein bis zwei Stunden in Anspruch. Hierauf begann die Beobachtung der Ab kühlungszeiten im Eisbade. Für die Berechnung der Versuche waren mehrere der Methode eigenthümliche Verhältnisse einer genaueren Prüfung zu unter ziehen. Nämlich: 1. Inwieweit konnten der Wärmeleitungs- und der Strahlungs- coefficient als von der Temperatur unabhängig angesehen werden? 2. Welchen Einfluss üben die Endflächen des Thermometer gefässes sowie die Hülle auf den Wärme vorgang aus? 3. Wie sind die Temperaturdifferenzen innerhalb des Glases der Hülle und der Thermonietersubstanz zu berücksichtigen? Wenn auch vielleicht der mühevollste Theil der vorliegenden Arbeit in der Untersuchung dieser Punkte besteht, so müssen wir doch auf eine nähere Darstellung derselben verzichten. Es möge die Andeutung genügen, dass ad 1) für das Leitungsvermögen des Gases das arithmetische Mittel zwischen den Temperaturen des Thermometers und der Hülle gesetzt wurde, ohne erhebliche Fehler zu befürchten. Dagegen mussten ad 2) sowohl der Einfluss der abgerundeten Thermometerenden und die Stielleitung berücksichtigt werden. Ebenso waren ad 3) zwei Correcturen anzubringen, um dem wahren Temperaturunterschiede zwischen Thermometer und der Innenseite des Glasgefässes, sowie dem Umstande, dass die Tempe ratur der Oberflächenschichten des Thermometers unter der vom Quecksilberfaden indicirten Mitteltemperatur liegt, Rechnung zu tragen.