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L. E. O. de Visser. Die Erstarrungspunkte der reinen Stearin- und Palmitinsäure sowie deren Gemische. Ree. trav. chim. l’ays Bas 17, 182—189, 1898. [Chem. Centralhl. 1898, 2, 176. Der Erstarrungspunkt des durch häutige Umkrystallisation sehr sorgfältig gereinigten Stearins war 69,320° C. mit einem Hartglas normalthermometer, 69,247° mit einem Wasserstofl’thermometer ge funden. Beim ebenso gereinigten Palmitin sind die Zahlen 62,618° und 62,532°. Es wurden auch Gemische untersucht. Die Curven für die Erstarrungstemperaturen derselben zeigen zwei Knicke (bis 54 Proc. Stearin und 47 Proc. Stearin), der Verf. nimmt zur Erklärung des letzteren die Theorie der festen Lösung. Der niedrigste Erstarrungspunkt Ag hat 54,8475° C., welcher Tem peratur ein Gemisch von 29,76 Proc. Stearin und 70,24 Proc. Palmitin entspricht. Sch. L. E. O. de Visser. Anhang zu der Mittheilung über die Er starrungspunkte der reinen Stearin- und Palmitinsäure, sowie deren Gemische. Rec. trav. chim. 17, 346—348, 1898. Die Versuche wurden im Laboratorium der Schiedamer Kerzen fabrik Apollo angestellt und erstreckten sich auf die Erstarrungs punkte verschiedener Gemische von Stearin- und Palmitinsäure. Die Curve, welche den Verlauf darstellt, zeigt bei 47 Proc. Stearin säure einen Knick und es wird angenommen, dass in diesem Falle eine sogen, feste Lösung besteht; hierfür sprechen auch die frac- tionirten Krystallisationsversuche. Das Gemisch zeigt den Er starrungspunkt von 56,4° und ändert denselben beim Umkrystalli- siren nicht. Sch. F. W. Küster. Ueber die Krystallisationsgeschwindigkeit. ZS. f. phys. Chem. 25, 480, 482, 1898. Nach Tammann (ZS. f. phys. Chem. 1897, 23, 326; 24, 152) soll die Krystallisationsgeschwindigkeit der Theorie nach unabhängig von dem Grade der Unterkühlung sein, so lange die Krystallisations- wärme nicht genügt, die erstarrende Substanz bis zum Schmelz punkte zu erwärmen, indem er die Abweichungen auf Unreinheiten und verschiedene Lagerung der Krystalle bei verschiedenen Graden der Unterkühlungen zurückführt. Hiergegen macht Küster einige Ein wendungen, nach denen er zu dem Schluss kommt, dass die Krystalli- sationsgeschwindigkeit mit dem Grade der Unterkühlung zunehmen muss, wie es auch der Fall ist; dass bei sehr grosser Unterkühlung