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292 22 a. Schmelzen und Erstarren. Unterkühlung unabhängig ist. Bei Stoffen mit kleinen Krystallisations- geschwindigkeiten findet man ein Maximum der Krystallisations- geschwindigkeit (Salipyrin 90°, Crotoin 128,5°). Sch. F. M. R aoult. Ueber Präcisionskryoskopie, sowie einige An wendungen derselben auf wässerige Lösungen. Uebersetzt von R. LüTHER. ZS. f. phyg. Chem. 27, 617—661, 1898. Dem Hefte ist das Portrait Raoult’s beigefügt. Die Arbeit selbst enthält einen Ueberblick über die Kryoskopie, wobei in der Einleitung hervorgehoben ist, dass alle Methoden schliesslich auf die alte RüDORFp’sche hinauslaufen. Die Gefrierpunktserniedrigung (Differenz zwischen dem Gefrierpunkte des reinen Wassers und dem Gefrierpunkte der Lösung) wird unter gleichen Bedingungen bestimmt. Man kann dieselbe auf 0,06° genau messen; bei vielen Untersuchungen sind Fehlerquellen vorhanden und Herr Raoult untersucht zunächst, was für Fehlerquellen vorhanden sein können und wie und bis zu welchem Grade man die Fehler ermitteln oder vermeiden kann. Als besonders wichtig werden die Arbeiten (von 1892 an) erwähnt von Raoult, Jones, Loomis, Wildermann, Nernst und Abegg, Abegg, Ponsot, die in diesen Berichten be rücksichtigt sind, bezeichnet. Folgende Apparate und Punkte werden eingehend discutirt. I. Das Thermometer, Graduirung, Einfluss der Lufttemperatur auf die Angaben, Einfluss des Druckes, Aenderung des Nullpunktes, regelmässige und zufällige (Deformationsnachwirkungen) Ablesungen. II. Das Kältebad (mit verdampfendem Aether) mit Abbildung. III. Das Gefriergefäss (Verschluss, Impfrohr, Rührer, Aufhängung des Thermometerrohres). IV. Ausführung der Versuche (Gefrier punkt des Wassers, Gefrierpunkt der Lösung); als Beispiel sind die Beobachtungen über Gefrierpunktserniedrigung einer Lösung von 0,875 g KCl in 100 g Wasser gegeben, Convergenztemperatur. V. Einfluss der Temperatur der Umgebung, Einfluss der Kälte mischung auf den Gefrierpunkt, Bestimmung der Convergenz temperatur durch die Temperatur, gegen welche die Lösung, ohne zu gefrieren, hinstreben würde, wenn sie sich in einer Umhüllung von constanter Temperatur befinden würde (drei Wege, sie zu be stimmen), Verschiedenheit in der Form des Eises, je nachdem, ob es aus reinem Wasser oder aus wässerigen Lösungen ausgeschieden wird. VI. Einfluss der Ueberkaltung. VII. Einfluss der gelösten Luft; Sauerstoff und Stickstoff bringen in wässeriger Lösung die normale Molecularerniedrigung von 18,5 hervor; jeder Cubikcenti-