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Chrustschow u. Sitnikow. Bruni u. Carpene. Bruni etc. 291 Auch er findet die van’t IIoFF'sche Theorie vollständig bestätigt bezüglich dieser Mischungen, sie verhalten sich wie feste Lösungen. Sch. A. Bogojawlensky. Ueber Krystallisationsgeschwindigkeit. ZS. f. phys. Chem. 27, 585—600, 1898. Die Arbeit schliesst sich eng an die von G. Tammann (ZS. f. phys. Chem. 23, 326, 1897; 24, 152, 1897; 26, 307, 1898) und die über Kernzahl in unterkühlten Flüssigkeiten (ZS. f. phys. Chemie 25, 441, 1898) an. Als Hauptmaterial wurde Benzol genommen, das durch Krystallisation gereinigt wurde (Schmelzpunkt 950°). Die Beimengungen hatten den Einfluss, dass mit steigendem Schmelz punkte die Krystallisationsgeschwindigkeit zunahm. Es wurden nun Versuche mit bekanntem Zusatz und Beimengung angestellt. Ver suche mit Benzophenon und Sulfonal (die auch in Diagrammen dar gestellt sind) ergaben, dass der Einfluss der Beimengungen bei kleinen Unterkühlungen stärker ist als bei grösseren; bei Unter kühlungen über 35° bleibt die Krystallisationsgeschwindigkeit überall constant. Eine grosse Anzahl anderer Stoffe wurde untersucht. Die Krystallisationsgeschwindigkeit ist innerhalb eines gewissen Unterkühlungsgebietes unabhängig von der Unterkühlung: Benzil, Sulfonal, Pikrinsäure, Mannit, Santonin, Erythrit und Antipyrin; es liegt aber dies Gebiet der constanten Krystallisationsgeschwindigkeit tiefer als bei den früher untersuchten Substanzen (Benzophenon etc.), wo es bei 20° unterhalb des Schmelzpunktes beginnt, während es beginnt bei Unterkühlungen: 25° bei Mannit .... . . 165° 25 n Santonin . . . . . 166 35 n Benzil .... . . 95 35 » Sulfonal . . . . . 125,6 35 n Pikrinsäure . . 122 60 Erythrit . . . . . 118 60 Antipyrin . . . . 112 Beim Dinitrophenol dehnt sich das Gebiet der mit der Untersuchung wachsenden Krystallisationsgeschwindigkeit am weitesten bis 75° Unterkühlung aus, doch wurde bei Dinitrophenol (112,8°) und Cumarin (Schmelzpunkt 67,1°) das Gebiet constanterKrystallisationsgeschwindig- keit nicht erreicht. Allgemein kann man wohl behaupten, dass sich bei Stoffen mit erheblicher Krystallisationsgeschwindigkeit ein Temperaturgebiet findet, innerhalb dessen die Krystallisationsgeschwindigkeit von der 19*