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274 21. Quellen der Wärme. die feste Cyanursäure eine Wärmeentwickelung von 34,8 Cal. statt findet. Dann beträgt die Bildungswärme der flüssigen Cyansäure 55,45 — 34,8 = 20,65 Cal. Wenn die Cyansäure thatsächlich das Carbimid ist, so muss ihre Verbrennungswärme um 161,3 Cal. kleiner sein, als diejenige des Isocyansäuremethylesters, also 269,3—161,3 = 108 Cal. betragen, woraus die Bildungswärme sich zu -f- 20,8 Cal. berechnet. Es folgt daraus, dass diese Auffassung von der Constitution der Cyansäure richtig ist. Bgr. G. Belugou. Chaleurs de neutralisation de l’acide ethylphosphorique. C. R. 126, 1151—1152, 1898 f. Bei der Neutralisation der Aethylphosphorsäure (1 Mol. in 6 Liter) durch Kaliumhydroxyd (1 Mol. in 6 Liter) wurden folgende Wärmewerthe beobachtet: PO 4 (C 2 H 5 )H 2 gelöst 4-KOH gel. = PO 4 (C 2 H 5 1KH gel. +H 2 O 15,5 Cal. PO 4 (C 2 H 5 )KH „ +K0H „ =PO 4 (C 2 H 5 )K 2 „ 4_H 2 O-|-13,8„ P0 4 (C 2 H 5 )K s „ -J-KOH „ + 2,8 „ Die Monäthylphosphorsäure verhält sich mithin, abgesehen von der etwas grösseren Wärmeentwickelung beim Zusatze des dritten Molecüls Kaliumhydroxyd, wie die Glycerinphosphorsäure, auch ist sie gleich dieser dem Methylorange gegenüber einbasisch, dem Phenolphtalein gegenüber zweibasisch. Bei der Esterbildung durch den Eintritt eines Alkyls wird also nur die sogen, alkoholische Basicität der Phosphorsäure geändert, während die stark und die schwach saure unverändert bleiben. Die Neutralisationswärme beim Zusatze des zweiten Molecüls Alkali zu den Monoestern ist grösser, als die unter gleichen Umständen von der Phosphorsäure ent wickelte Wärme. Die Hydroxylgruppen des Glycerinradicales CII(OH).CII(OH).CII 2 (OH) beeinflussen die sauren Eigenschaften der Glycerinphosphorsäure nicht. Bgr. J. Cavaliek. Sur les monoethers phosphoriques. C. R. 126, 1142 —1144, 1898. Bull. soc. cliim. (3) 19, 957—959, 1898f. Die Arbeit schliesst an die Untersuchung über die Monäthyl phosphorsäure an, über welche in diesen Ber. 48 [2], 281, 1894 referirt wurde. Der Verfasser hat jetzt die Monomethyl- und die Monallylphosphorsäure untersucht und gefunden, dass auch diese Verbindungen zweibasische Säuren sind, welche dem Methylorange und dem Phenolphtalein gegenüber sich wie Säuren verhalten.