J. Maurer. Leber das Verhalten des Trägheitscoefficienten bei Registrirballon-Thermometern. Met. ZS. 15, 182—185, 1898 f. Hergesell hatte in seiner Abhandlung: „Ueber das Verhalten von Thermometern, insbesondere solchen, die schnell wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind“ (Met. ZS. 1897; diese Ber. 53 [2], 224 — 227, 1897) für den Trägheitscoefficienten « eines Thermo meters den Ausdruck abgeleitet: wo W den Wasserwerth des Thermometerkörpers, s dessen ge summte Oberfläche und k die äussere Wärmeleitungsfähigkeit des selben bedeutet. Da diese Grösse h nicht nur eine Function der Aspiration, sondern nach Hergesell auch der Luftdichte ist, so gilt dasselbe für den Trägheitscoefficienten a. Zum experimentellen Nachweise für die Richtigkeit dieses Schlusses verwendete Herge sell die Registrirungen eines unbemannten Pariser Ballons und fand, dass a beim Uebergange des Ballons aus Luft von 760 mm zu solcher von 500 mm Druck bereits den vierfachen Werth er halten hatte, um dann bei weiter sinkendem Luftdrucke nur noch langsam zu steigen. Dies eigenthümliche Ergebniss, das auch mit anderen bekannten Thatsachen nicht in Einklang zu bringen war, veranlasste den Verf., directe Versuche über den Trägheitscoeffi cienten von Thermometern bei abnehmendem Drucke anzustellen. Es wurde zu diesem Zwecke ein AssMANN’scbes Aspirationsthermo meter auf etwa 40° erwärmt und mit arretirtem Aspirationsmecha nismus luftdicht in den Recipienten einer Luftpumpe eingesetzt, nach beendigter Evacuirung die Aspiration in Gang gesetzt und aus dem beobachteten Sinken des Thermometers die Grösse a be rechnet. Hierbei ergab sich für a ein ungemein langsames Ansteigen mit abnehmendem Drucke (die Beobachtungen umfassten das Inter vall 728 bis 400 mm), so dass also die von Hergesell gefundenen Werthe durchaus nicht bestätigt wurden. Hiermit würden auch die sämmtlichen Folgerungen fallen, welche Hergesell aus seinen Rechnungen gezogen hat, namentlich bliebe auch die Frage über die wirkliche Grösse der bei unbemannten Fahrten an den Temperatur- registrirungen anzubringenden Correctioneu noch völlig offen. Zum Schlüsse weist der Verf. noch auf eine Anzahl von Ursachen hin, welche die den HERGESELL’schen Beobachtungen zu Grunde gelegten Temperaturaufzeichnungen veranlasst haben könnten. Gleit.