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durch frühere Untersuchungen bekannt ist. Die Differenz zwischen der Ausdehnung dieses Etalons und des zu untersuchenden Körpers wird durch die Neigung eines kleinen, aus geschmolzenem Silicium hergestellten Spiegels gemessen, der sehr hohe Temperaturen ver tragen kann. Ein Urtheil über die Genauigkeit der Methode lässt sich aus der sehr kurzen Mittheilung nicht gewinnen. Gleit. Ch. Ed. Guillaume. Recherches sur les aciers au nickel. Varia- tions de volumes des alliages irreversibles. C. E. 126, 738—740, 1898. Nach den Untersuchungen von Hopkinson zeigen die Nickel- stahllegirungen mit 0 Proc. bis zu 25 Proc. Nickel ein eigenthüm- liches magnetisches Verhalten: Bei stärkerer Erhitzung (bis zu Kirschrothgluth etwa) war die Legirung unmagnetisch und weich, bleibt in diesem Zustande auch bei der Abkühlung, und erst von einer bestimmten Temperatur an, die um so niedriger ist, je grösser der Nickelgehalt, wird sie wieder magnetisch und spröde. Hand in Hand mit diesen Aenderungen der magnetischen Eigenschaften geht auch eine Volumenänderung. Um diese zu bestimmen, ver band der Verf., wie schon bei früheren Versuchen, einen mit Theilung versehenen Nickelstahlstab an dem einen Ende fest mit einem Messingstabe von bekannter Länge und beobachtete die bei verschiedenen Temperaturen auftretenden relativen Längenände rungen. Die am eingehendsten untersuchte Legirung hatte 15 Proc. Nickelgehalt. Der Stab wurde zunächst bis zur Rothgluth erhitzt und bei derselben Temperatur mit dem Messingstabe verbunden, sodann wurden beide Stäbe zusammen in ein Oelbad von 200° ge taucht, das abwechselnd abgekühlt und erwärmt wurde. Es ergab sich, dass die Ausdehnung der Legirung im unmagnetischen Zu stande fast identisch ist mit derjenigen von Messing. Zwischen 130° und — 60° tritt, trotz der abnehmenden Temperatur, eine starke Verlängerung ein, und zwar bis zu 40 u pro Grad und Meter, die bei — 60° ziemlich beendigt zu sein scheint. Geht man in diesem Intervall der anomalen Dilatation zu steigenden und sodann wieder zu fallenden Temperaturen über, so dehnt sich der Stab aus, bezw. verkürzt sich, wie jedes andere Metall, vorausgesetzt, dass man die Grenztemperatur, wo man die Wiedererwärmung be gann, nicht überschreitet, anderenfalls beginnt sofort wieder eine anomale Längenveränderung. Unter Umständen kann diese Grenze auch beträchtlich überschritten werden, dann aber tritt die Ver längerung ganz plötzlich auf und erreicht in wenigen Secunden