232 19 c. Kinetische Theorie der Materie. Lad. Natanson. Sur les changements d’etat dans un Systeme en mouvement. Krak. Anz. 1898, 103—123, 201—-213. Es werden die Zustandsänderungen eines Systems von zwei homogenen Körpern untersucht, die sich ohne Mischung in ein ander umwandeln können; die Transformation soll ohne eine Aen- derung der Massen beider Körper, sowie ohne Reibung an der Trennungsfläche von Statten gehen. Das System kann überdies der Einwirkung einer äusseren Kraft unterworfen sein. Die Bedingung, dass die Variation der Gesammtenergie des Systems verschwindet, wird unter der Annahme, dass in jedem Punkte («, y, z) ein Geschwindigkeitspotential <p existirt und die äussere Kraft ein Potential il> besitzt, in extenso hergeleitet. Dar aus werden eine Anzahl Formeln gefolgert, welche zum Theil Analoga, zum Theil Erweiterungen von Formeln der Hydrodynamik sind. Bemerkenswerth ist die folgende: (a) E — E' + - tl>' +f— f + % — 4 = 0, 9 9 in der f die freie Energie der Masseneinheit, p den mittleren Druck im Punkte (x, y, z), 9 die Dichtigkeit bedeutet, und E mit der Function (p durch die Gleichung *=- +(Br+ unter t die Zeit verstanden, verbunden ist. Die gestrichenen Grössen haben die entsprechende Bedeutung für den zweiten Körper. Für jeden Punkt der Trennungsfläche ist p=p', = setzt man noch E = E' — 0, so ist mit der gewöhnlichen Bedingung des Gleichgewichtes zweier Flüssigkeiten identisch. Die Function f = h ist das thermodynamische Potential 9 (bei constantem Druck) der Masseneinheit; unter Benutzung der bekannten Eigenschaften dieses Potentials kann also die Gleichung (a) zur Definition der Temperatur des Systems verwandt werden. Dies wird an einem Beispiele erläutert. Et. Ladislaus Natanson. Ueber Zustandsänderungen in einem in Bewegung begriffenen System. ZS. f. phys. Chem. 26, 285—306, 1898.