222 19 c. Kinetische Theorie der Materie. Unhaltbarkeit der bisherigen Theorien, soweit sie sieh auf Atome und Molecüle und deren mannichfaltige Eigenschaften berufen, nachzuweisen. Das einleitende Capitel enthält eine Polemik gegen die ato- mistische Theorie. „Sie ist von ihrem metaphysischen Ausgangs punkte an bis zu den Speculationen der chemischen Structurtheorie über die Lagerung der Atome nur eine Reihenfolge von Hypo thesen, die jeder thatsächlichen Begründung entbehren.“ An ihre Stelle will der Verf. eine „kinetische Naturlehre“ gesetzt wissen, welche die physikalischen Erscheinungen, die an den Körpern ohne Veränderung der Qualität derselben beobachtet werden, durch eine veränderte Form und Geschwindigkeit der inneren Bewegung er klärt. Um insbesondere den latenten Arbeitsvorrath in den Kör pern zu erklären, sind mindestens zwei Systeme von Bewegungen nöthig, die sonst zwar vollkommen gleich sein können, sich aber durch ihre Bewegungsphasen unterscheiden und durch ihre Inter ferenzen sich neutralisiren. Während aber diese Bewegungen durch ihre Energie gemeinsam den gesammten Arbeitsvorrath begründen, resultiren zugleich aus ihren Interferenzen Bewegungen, vermittelst welcher die Körper in der Erscheinungswelt auftreten. Der Verf. unterscheidet daher in jedem Körper die Totalenergie, die kineti sche Energie, d. i. die Energie der nach allen Interferenzen frei bleibenden Bewegungen, und die potentielle Energie, d. i. die Energie, welche in Folge der Neutralisation der inneren Bewegungen als verborgener Arbeitsvorrath im Körper enthalten ist. Die allgemeinste Bewegung ist die Schraubenbewegung. Im ersten Capitel werden daher die Gesetze der Bewegung auf einer Schraubenlinie abgeleitet, und mit ihrer Hülfe im zweiten Capitel für den Arbeitsvorrath des Körpers ein mathematischer Ausdruck entwickelt. Indem dieser Arbeitsvorrath in der Form einer Energie dargestellt wird, ergiebt sich zugleich die Masse des Körpers, ein constanter Coefficient, welcher, durch das Volumen dividirt, die Dichtigkeit des Körpers als eine Form der inneren Bewegungen zu erkennen gestattet. Von dieser Grundlage aus werden nun die verschiedenen Er scheinungen erklärt. Capitel III handelt von der Energie der freien Bewegungen, u. A. von der calorischen Energie und ihrer Strahlung. Die hier aufgestellten Gleichungen zeigen, wie aus der kinetischen Naturlehre die Erscheinung der Wärme mit Nothwen- digkeit hervorgeht. Capitel IV handelt von der äusseren Be wegung der Körper, deren Energie als translatorische Energie be-