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210 19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze. Substanz und 100 ccm der betreffenden Lösung zusammen. Als Zeichen für den Uebergang in den festen bezw. flüssigen Zustand wählte Verf. die Temperatur, bei welcher ein eingesenktes Thermo meter eben festgehalten oder leicht herausgezogen werden konnte. Diese Temperaturen weichen merklich (bis 9°) von einander ab. Einige Salze begünstigen den Gelatinirungsprocess, indem die Erstarrungstemperatur heraufgesetzt wird, so die Sulfate; die Chlo ride, Jodide u. s. f. setzen die Temperatur herunter. Von erheb lichem Einflüsse ist hierbei nur das Säureradical. Regeln wie bei der Gefrierpunktsänderung von Salzlösungen gelten nicht. Salze, welche die Quellungsgeschwindigkeit herabsetzen, erhöhen den Schmelz- und Erstarrungspunkt der Gelatine und umgekehrt. Aus einer Arbeit von van deb Helde wird mitgetheilt, dass die Gelatine längere Zeit nach der Erstarrung höhere Schmelz punkte besitzt, als unmittelbar danach. Es wird zur Deutung des Gelatinirungsvorganges angenommen, dass sich hierbei Verbindungen von Leim und Wassertheilchen bilden, die einen stetigen Uebergang von der festesten zur losesten Wasser bindung bilden, so dass die Zahl der Theilchen mit stärker gebun denem Wasser bei zunehmender Concentration verhältnissmässig immer grösser wird. Verf. geht schliesslich zur Verwerthung der von ihm erhaltenen Ergebnisse auf biologische Fragen über. Nn. P. Dütoit et L. Friederich. Sur le calcul indirect de la pression critique. Arch. sc. phys. (4) 5, 574—575, 1898. Nach dem Gesetze von Ramsav und Shields ist die mole- culare Oberflächenenergie der Flüssigkeiten, bei den correspon- direnden Temperaturen betrachtet, proportional der kritischen Tem peratur y(JZr) % = KTc - Andererseits besteht zwischen den kritischen Coefficienten und den Molecularvolumina der Körper, ebenfalls bei den correspondirenden Temperaturen betrachtet, die genäherte Beziehung Tc : Pc = qMv. Aus beiden Gleichungen folgt -£ . C -D / •) JIr f 21 v eine Relation, welche den kritischen Druck derjenigen Flüssigkeiten zu berechnen erlaubt, deren Oberflächenspannung und Molecular-