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hatte — und das war fast stets der Fall —, so konnte inan in einem dritten Versuche eine weitere Näherung finden u. s. w. Dieses wurde so lange fortgesetzt, bis der Eindruck auf dein ermüdeten und nicht ermüdeten Felde der Netzhaut völlig der gleiche war. Solche Versuche wurden an mehr als 20 über das ganze Spectrum vertheilten Stellen ausgeführt. Es zeigte sich, dass es drei Stellen im Spectrum giebt, bei denen keine Nuancenveränderung eintritt. Die erste liegt bei 560 pjt und ist von der Intensität des benutzten Lichtes in weiten Grenzen unabhängig. Die beiden anderen Stellen liegen bei ca. 495 fiu und bei 470 bis 460/iji und sind von der Intensität ziemlich abhängig. An den übrigen Stellen des Spec- trums ändert sich die Nuance derart, dass Licht von grösserer Wellenlänge als 560/tfi in Folge der Ermüdung scheinbar seine Wellenlänge verkleinert, Licht zwischen der ersten und der zweiten der aufgeführten Stellen constanter Nuance seine Wellenlänge schein bar vergrössert, Licht zwischen der zweiten und dritten Stelle seine Wellenlänge scheinbar verkleinert, und Licht, welches eine kleinere Wellenlänge als 560ftft besitzt, seine Wellenlänge scheinbar ver grössert. Wegen weiterer Einzelheiten der Untersuchungsmethode und der Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich der Abhängigkeit der Punkte constanter Nuancen von der Intensität muss auf das Original verwiesen werden. A. K. C. H. Wind. On maxima and minima of apparent brightness, resulting from optical illusion. Proc. Boy. Acad. Amsterdam 1, 7—14, 1898f. Wenn zwei Flächen verschiedener, aber gleichmässiger Hellig keit in scharfer Grenze an einander stossen, so entsteht die bekannte Contrasterscheinung, dass an dieser Grenze die Helligkeit beider Flächen scheinbar verändert wird, die hellere wird heller erscheinen als sie ist, die dunklere dunkler. Der Verf. hat nun die höchst interessante Beobachtung gemacht, dass diese Contrasterscheinung in einer viel augenfälligeren, freilich etwas modificirten Weise auf tritt, wenn die beiden Flächen constanter, aber verschiedener Hellig keit nicht unmittelbar an einander stossen, sondern durch eine Zone von einander getrennt sind, in der ein gleichmässiger Helligkeits übergang von der einen zur anderen Fläche stattfindet. Dann scheint diese Uebergangszone von dem benachbarten helleren Felde durch einen sehr hellen Streifen und von dem benachbarten dunkleren Felde durch einen sehr dunkeln Streifen getrennt. Die Erscheinung tritt besonders lebhaft auf, wenn die verschiedene Helligkeit den