] ß4 17. Physiologische Optik. zustande nach dem Zustande vollendeter Dunkeladaptation fort schreitet. Oh diese Auffassung die richtige ist, müssen weitere Unter suchungen lehren. Jedenfalls hat man bisher von Seiten derjenigen, welche das Ungültigwerden von Farbengleichungen bei Aenderung der Intensität behauptet haben, viel zu wenig auf den Adaptations zustand geachtet. In dieser Hinsicht bringt die vorliegende Ab handlung einen grossen Fortschritt für unsere Erkenntniss, der in erster Linie E. Hering und seiner Schule zu verdanken ist. A. K. J. v. Kries. Ueber die anomalen trichromatischen Farbensysteme. ZS. f. Psychol. 19, 63—69 f. Der Verf. untersucht nochmals die Frage, ob die sogenannten anomalen Trichromaten sich von den normalen durch eine stärkere Piermentiruner der Macula oder durch eine andere Beschaffenheit der optischen Substanzen selbst unterscheiden. Es zeigt sich in völliger Uebereinstimmung mit den 1886 und 1891 von A. König und C. Dietebic'i veröffentlichten Untersuchungen, dass der Unter schied in den optischen Substanzen liegt. A. K. II. Vöste. Messende Versuche über die Qualitätsänderungen der Spectralfarben in Folge von Ermüdung der Netzhaut. ZS. f. Psychol. 18, 257—267, 1898 f. Die bekannte Thatsache, dass Spectralfarben bei längerer Be trachtung ihre Nuance ändern, wird hier einer systematischen Untersuchung unterzogen. Die Beobachtung geschah in der Weise, dass ein spectral gefärbtes Feld eine bestimmte Anzahl von Secunden hindurch fest fixirt wurde, und dass man dann in un mittelbarer Nähe ein zweites Feld zunächst in derselben Spectral- farbe und in derselben Intensität aufleuchten liess. Dieses fiel dann auf eine unermüdete Stelle der Netzhaut, während an dem Orte des schon länger betrachteten Feldes bereits Ermüdung ein getreten war. Aus der Verschiedenheit der beiden Empfindungen liess sich nun zunächst ersehen, nach welcher Richtung hin die Ermüdung die Nuance und Intensität beeinflusst hatte. Nachdem das Auge eine Zeit lang ausgeruht war, wurde in derselben Weise ein zweiter Versuch an gestellt, wobei aber entsprechend der durch den ersten Versuch gewonnenen Erfahrung sowohl die Wellenlänge wie auch die Intensität des spectralen Lichtes, welche das später aufleuchtende Feld erfüllte, schätzungsweise geändert war. Zeigte sich nun, dass diese Schätzung nicht ganz das Richtige getroffen