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Berthelot. Observations relatives ä l’action de l’oxygene sur le snlfure de carbone et ä l’influence cbimique de la lumiere. C. R. 126, 1060—1066, 1898. Ann. chim. phys. (7) 14, 155—167, 1898. In Glasballons von 2,5 bis 3 Liter Inhalt wurde je ein Fläschchen mit ungefähr 1 g Schwefelkohlenstoff gebracht. Die Ballons wurden alsdann verschlossen und, nachdem die Fläschchen zertrümmert und der Inhalt derselben verdunstet war, der Wirkung des Lichtes ein Jahr lang ausgesetzt. Das diffuse Licht übte keinerlei Wirkung aus. Da- gegen wurde unter dem Einfluss des directen Sonnenlichtes ein Fünftel des anwesenden Sauerstoffs der Luft, die von Beginn des'Versuches an in den Ballons war, chemisch gebunden. Unter den gasförmigen Producten des Kolbeninhaltes wurden Kohlenoxyd und Kohlendioxyd nachgewiesen. Die innere Wand des Kolbens zeigte einen festen Beschlag, der aus Schwefel, einem braunen Kohlenstoffoxysulfid und aus Alkalisulfaten, deren Alkaligehalt der Glaswand entstammte, bestand. Nach den Ergebnissen der Analyse war etwa nur ein Drittel des gesammten Schwefelkohlenstoffs chemisch verändert. Die Reaction war also nicht vollständig, sondern war bei der bezeich neten Grenze zum Stillstände gekommen. Indessen ist dieser partielle Verlauf nicht den Gesetzen des chemischen Gleichgewichtes unter worfen, sondern ist eine Folge davon, dass der feste Beschlag der Glaswand die Wirksamkeit der Sonnenstrahlen aufhob. Die Versuche stellen somit fest, dass die Fixirung des Sauer stoffs in diesem Falle nur durch directes Sonnenlicht erfolgt, dass sich also das Licht ähnlich verhält wie die Wärme und das elek trische Effluvium, welche erst von einem bestimmten, in den ein zelnen Fällen aber verschiedenen Minimum der Intensität an ihre chemische Activität äussern können. Lplt. Berthelot. Sur quelques relations entre les energies lumineuses et les energies chimiques, et sur les deplacements entre l’oxygene et les elements halogenes. C. R. 127, 795—798, 1898. Während die Verbindungen J.,O-. und HJO 3 durch das Sonnen licht (sowie auch durch Erhitzung) unter Abspaltung von Jod und Sauerstoff langsam zersetzt werden, vermag umgekehrt das Licht eine Vereinigung dieser Elemente nicht herbeizuführen, selbst nicht bei Gegenwart von Wasser. Zwar werden auch Brom und Sauer stoff am Licht nicht vereinigt, wohl aber macht das Brom in Folge der Belichtung Sauerstoff aus dem Wasser frei, bis zu einem Grade, der durch die Bildung des Wasserstoffperbromids (dessen Bildungs-