106 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Die Beobachtungen erstreckten sich auf Einfallswinkel zwischen 17° und 82°. Bei 17° waren ungefähr 33Proc. des Lichtes polarisirt, Totalreflexion trat ein bei etwa 58°, während bei noch weiter wachsendem Einfallswinkel die Polarisation wieder abnahm. Als Brechungsindex des Gummis würde sich aus diesen Beobachtungen der Werth ft = 1,60 ergeben, während Jamin gefunden hatte, dass nur wenige Substanzen Licht vollkommen polarisiren und dann einen Brechungsindex von 1,46 besitzen müssen. Setzt man die durch Aufträgen der Beobachtungsergebnisse gewonnenen Curven weiter fort, so findet man, dass auch bei senkrechter Incidenz das Licht noch spuren weise polarisirt sein dürfte. Ein Vergleich mit den bekannten FRESNEb’schen Formeln für die Intensität des reflec- tirten Lichtes ergiebt für Glas eine befriedigende Uebereinstimmung, während bei Hartgummi grössere Abweichungen vorhanden sind; eine Entscheidung darüber, ob diese Abweichungen thatsächlich auf eine Verschiedenartigkeit der Reflexion bei durchsichtigen und un durchsichtigen Substanzen zurückzuführen sind, lassen jedoch die besprochenen Versuche nicht zu. Gleit. Litteratur. Chk. Fabry et A. Perot. Sur une methode de determination du nutnero d’ordre d’une frange d’ordre eleve. — Sur la determina tion des numeros d’ordre de franges d’ordre eleve. C. R. 126, 1501—1564, 1624—1626, 1898 f- E. Warburg. Demonstration eines von R. Wood in Amerika ver fertigten SoRET’schen Kreisgitters. Verb. Phys. Ges. 17, 73, 1898. Glch. 15 b. Drehung der Polarisationsebene. H. Landolt. Das optische Drehungsvermögen organischer Sub stanzen und dessen praktische Anwendungen. Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage. 655 S. Braunschweig, Friedrich Vieweg u. Sohn, 1898. Entsprechend der grossen Vermehrung, welche das Material seit dem Erscheinen der ersten Auflage im Jahre 1879 erfahren hat — jetzt sind etwa 700 active Substanzen bekannt gegen etwa