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104 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. bestimmt hatte. Er verfuhr hierzu folgendermaassen: Zwei auf Glas platten niedergeschlagene Cyaninspiegel wurden senkrecht auf einem Spectrometertischchen derart befestigt, dass sie ihren Farbenbelag einander zukehren und ein aus dem Collimator kommender Licht strahl nach der Reflexion am ersten Spiegel den zweiten Spiegel trifft, um von dort in das Beobachtungsfernrohr zu gelangen. In der Brennebene des Objectivs des Fernrohres, aus welchem das Ocular entfernt ist, entsteht nun ein Bild des Collimatorspaltes; dies lässt man auf den feinen Spalt eines Hülfsspectrometers fallen, so dass ein auf dessen Tischchen befestigtes Prisma im Fernrohre ein Spectrum erzeugt. Der Theilkreis des Hülfsspectrometers ist in bekannter Weise für Wellenlängen ausgewerthet, man kann also durch Drehen des Fernrohres jede beliebige, genau definirtc Spec- tralfarbe mit dem Fadenkreuz zur Deckung bringen. Befestigt man nun am Collimator und am Fernrohre des Hauptinstrumentes je ein Nicol und stellt den Polarisator unter dem Azimut 45° fest, so lässt sich durch Drehen der Spiegel und gleichzeitiges Drehen des Analysators eine Stellung finden, bei welcher im Spectrum ein scharfer schwarzer Streifen auftritt; die demselben entsprechende Lichtgattung ist also nach der Reflexion an den beiden Cyanin spiegeln linear polarisirt und durch das zweite Nicol ausgelöscht worden. Der am Theilkreise des grossen Spectrometers abzulesende Einfallswinkel h und das Azimut des Analysators Uh liefern dann die nothwendigen Daten zur Berechnung von nn und A* mittels der Formeln: fc/? = siw 2 h tg 2 h Fl — tg- = Die Versuche des Verf. ergaben nun die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Werthe: z = 635 620 570 565 556 n (reflectirt) 2,10 1,93 1,46 1,40 1,31 n direct 2,11 1,94 1,46 1,39 1,31 (reflectirt) 0,53 0,67 0,75 0,73 0,66 k direct 0,38 0,54 0,75 0,73 0,67 Die Uebereinstimmung für n ist also im ganzen Gebiete eine sein- gute, für k nur im Grün, nicht aber im Roth. Nun hatte der Verf. bereits gelegentlich einer anderen Arbeit gefunden, dass die oben angegebenen, direct erhaltenen Werthe für rothes Licht nicht ver-