Pflüger. 103 nahm die einfachere Curve F, welche einen Berg darstellt, als experimentell bestimmt an, leitete aus ihr die Curve X ab, berech nete schliesslich aus beiden die Grössen n und k und verglich sie mit den durch das Experiment erhaltenen Werthen. Es zeigten sich dabei hauptsächlich nur im rothen Theile des Spectrums erheb lichere Differenzen, welche auf eine unbekannte Fehlerquelle in der Messung der n oder k hinzudeuten schienen. Diese musste in dem Sinne gewirkt haben, dass die Extinctionsindices im Roth zu klein gefunden wurden, falls, was der Verf. annimmt, die Werthe von n richtig sind. Diese Deutung wurde noch dadurch verstärkt, dass die Bestimmung der optischen Constanten des Cyanins mittels der CAUCHY’schen Formeln für Metallreflexion Werthe ergaben, welche für n im ganzen übrigen Spectralbereiche mit den direct beob achteten übereinstimmten, für k ebenfalls mit Ausnahme des Roth. Der Verf. benutzte deshalb die so ermittelten Werthe von k zur erneuten Berechnung und fand schliesslich eine vollständige Ueber- einstimmung innerhalb der Grenzen der Beobachtungsfehler, so dass also die Theorie die Existenz von Beobachtungsfehlern voraussagte, welche das Experiment als vorhanden erwies. Der Verf. kommt daher zum Schluss, dass die KETTELER-HELMHomz’schen Disper sionsformeln, angewandt auf Medien, bei welchen die optischen Con stanten innerhalb eines sehr kleinen Strahlengebietes ausserordent lich stark variiren, der Erfahrung genügen. Glch. A. Pflüger. Prüfung der CAUCHY’schen Formeln der Metallreflexion an den optischen Constanten des Cyanins. Wied. Ann. 65, 214 —224, 1898 f. Die CAUCHY’schen Formeln für die Metallreflexion ergeben bekanntlich Beziehungen zwischen den Constanten der bei der Reflexion auftretenden elliptischen Polarisation und den Brechungs und Extinctionsindices n und k des betreffenden Metalles. Die von anderen Beobachtern nach der directen und der Reflexionsmethode ermittelten Werthe stimmen nun für die Brechungsindices nur einigermaassen, für die Extinctionsindices aber so gut wie gar nicht überein. Eine wesentlich bessere Uebereinstimmung ergiebt sich für die vom Verf. direct gefundenen und von Walter (Ober flächen- oder Schillerfarben, Braunschweig 1895; vergl. auch diese Ber. 51 12], 111—114, 1895) indirect ermittelten Werthe von n und k für festes Fuchsin, und der Verf. wendet nun die Walter’scIic Methode auch zur Ermittelung dieser Constanten beim festen Cyanin an, die er bereits zu einem anderen Zwecke auf directem Wege