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92 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. Die hier beschriebenen Versuche zur Anwendung des Concav- gitters auf die Sternphotographie wurden auf der John Hopkins Universität ausgeführt, und zwar nach der directen Methode, wo das Gitter nicht nur das Spectroskop, sondern auch das Objectiv vertritt. Diese hat die besseren Resultate ergeben, während die indirecte Methode, bei welcher das Gitter in Verbindung mit einem Objectiv gebraucht wird, weniger befriedigte und deshalb vorläufig unberücksichtigt blieb. Die RowLAND’sche allgemeine Formel für Concavgitter lautet: jR p cos 2 u T -—’ v I 1{ (cos H 4- cos v) — p COS 2 v darin bedeutet p den Krümmungsradius des Gitters, B und v die Polarcoordinaten der Lichtquelle, r und ft diejenigen der spectralen Brennpunkte, wenn die Winkel v und ft von der Gitteraxe ab ge rechnet werden. Für den vorliegenden Fall, wo R unendlich gross ist und ,u passend gleich Null gewählt wird, so dass der Mittel punkt der photographischen Platte auf die Gitteraxe zu liegen kommt, vereinfacht sich die Formel zu r = q— , der Gleichung 1 4- cosv einer Parabel, für die aber bei nahezu constanten Werthen von v ein Kreis gesetzt werden kann. Ausserdem wird für fi = 0 auch •4— = const, wenn Z die Wellenlänge und s die Brennlinie be- <1 s ’ ö deuten, d. h. das Spectrum wird normal, und dies gilt natürlich angenähert auch für kleine Werthe von beispielsweise wird für einen 3° von der Axe entfernten Punkt die Scala allerdings etwas kleiner, als für den Axenpunkt, das Verhältniss beider Scalen be trägt aber nur 1,0025. Das zu den vorliegenden Untersuchungen dienende Row LAND’sche Concavgitter hatte die Dimensionen 1x2 Zoll und 15000 Linien pro Zoll; es war direct auf dem Aequatorialrefractor an gebracht, der nur als Sucher verwendet wurde, während das Licht des Sternes direct auf das Gitter fiel, welches ein Bild auf der gebogenen photographischen Platte entwarf. Es wurden Aufnahmen der Capella, des Prokyon, des Rigel und zwei vom Syrius gemacht; die letzteren sind in Abbildungen beigegeben und sprechen für die Ansicht der Verff., dass die angewandte Methode in der Stern- spectroskopie eine bedeutende Zukunft haben dürfte. Glch. Wadsworth. Notes on the use of the grating in stellar spectro- scopic work. The Astrophys. Journ. 7, 198—208, 1898 f.