88 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. der Sichtbarkeit der Interferenzstreifen ebenso wirkt, wie ein in der günstigsten (normalen) Stellung befindlicher Spalt, dessen Breite gleich der Projection des falsch orientirten Spaltes auf die Ebene des normalen Spaltes ist. Es ergeben sich auch leicht die Bedingungen, unter welchen die Sichtbarkeit der Interferenzstreifen für einen bestimmten Punkt des Schirmes unabhängig von der Länge des Spaltes wird, ebenso lässt sich die Wanderung der Punkte grösster Deutlichkeit auf dem Schirme berechnen, wenn man sich einen gegen den Schirm geneigten Spalt in seiner Ebene rotirend denkt. In Betreff der complicirten Formeln muss auf die Originalabhand lung verwiesen weiden. Glch. A. Perot et Ch. Fabry. Etüde de quelques radiations par la spectroscopie interferentielle. 0. R. 126, 407—410, 1898 f. Ruft man die NEWTON’schen oder ähnliche Interferenz erscheinungen mit Licht hervor, das aus zwei oder mehreren sein nahe bei einander liegenden Spectrallinien besteht, wie beispiels weise den beiden Natriumlinien, so werden die Ringe bei Berührung der beiden reflectirenden Oberflächen einfach erscheinen. Lässt man dann die Flächen langsam aus einander rücken, so wird sich das Ringsystem allmählich, entsprechend den beiden Componenten, verdoppeln, bis schliesslich wieder beide Systeme über einander fallen. Aus der Grösse einer solchen Periode lässt sich nun die Differenz der beiden Wellenlängen mit grosser Genauigkeit er mitteln. Gesetzt, die Entfernung der beiden reflectirenden Flächen an der Stelle eines bestimmten Ringes sei e, wenn das eine Ring system genau zwischen dem anderen liegt, die Werthe der beiden Wellenlängen seien Z und Z-|-z/Ä, der Gangunterschied der beiden interferirenden Strahlenbündel sei p, dann gilt die Beziehung: z/Z Z 4- zll (p4 ‘/ 2 )Z = p(Z4 JZ)=2e oder -j" = 4e ’ Nach diesem Princip haben die Verff. eine Anzahl der be kanntesten Spectrallinien auf ihre Zusammensetzung hin untersucht, die sich auf anderem Wege nur schwer oder gar nicht trennen lassen. Um die Erscheinung deutlicher sichtbar zu machen, hatte man die beiden reflectirenden Flächen schwach versilbert, so dass die interferirenden Lichtbündel ungefähr gleiche Intensität be- sassen. Zum Maassstabe können am besten die beiden Natriumlinien dienen, bei welchen