Curie u. Bemont. Demaria y. Elster u. Geitel. Stewart. 81 Strahlen zu verwandeln. Indessen wiesen die Verff. nach, dass weder die photographische Wirkung der Uransalze, noch die vom Uranpecherz ausgehende Elektricitätszerstreuung abnahm, wenn diese wirksamen Substanzen in einen evacuirten Raum gebracht wurden. Nach der anderen Hypothese soll das Uran auf Grund seines hohen Atomgewichts die in der Atmosphäre allgemein verbreiteten Röntgen strahlen unbekannter Herkunft absorbiren und zu Becquerel- Stralflen modificiren. Auch diese Ansicht ist nicht haltbar, denn selbst in einem 852 m tiefen Schacht war die Wirksamkeit obiger Substanzen unverändert, obwohl doch offenbar jene fraglichen Röntgenstrahlen auf dem Wege durch das 852 m dicke Gestein an Intensität hätten einbüssen müssen. Lpl;. O. M. Stewart. A resume of the experiments dealing with the properties of Becquerel rays. The Phys. Rev. 6, 239—251, 1898. Die Arbeit giebt einen Ueberblick über die von Becquerel entdeckten Uranstrahlen und stellt die Beziehungen der letzteren zu verwandten Strahlengattungen, insbesondere den X-Strahlen zu sammen. Wie diese, verdichten die Uranstrahlen den Wasserdampf staubfreier Luft zu Nebeln, durchdringen die Metalle und andere undurchsichtigen Körper und schwärzen die darunter befindlichen photographischen Platten. Sie erregen ebenso Thermoluminescenz, indem sie das Calciumsulfid nach tagelanger Bestrahlung befähigen, bei darauf folgender Erwärmung zu leuchten. Ferner machen sie die Gase zu Leitern der Elektricität, so dass dieselben positiv wie negativ geladene Körper entladen können. Das Uran selbst ver liert die ihm ertheilte elektrische Ladung, und zwar mit einer Ge schwindigkeit, die für geringere Potentiale den letzteren proportional ist. Nur im Vacuum behält es die elektrische Ladung bei. Der Verf. tritt daher der Ansicht bei, dass die Uranstralden als nicht sichtbare Phosphorescenzstrahlen anzusehen sind, die merk würdigerweise unbegrenzt lange anhalten. Welcher Energiequelle sie entstammen, ist noch völlig unbekannt. Jedenfalls bestehen sie, wie die X-Strahlen, in transversalen Aetherwellen. Die Länge der selben aber muss weit geringer sein, wie die des ultravioletten Lichtes. Andererseits ist sie grösser wie die der X-Strahlen, weil die Uranstrahlen die Erscheinungen der Reflexion, Brechung und Polarisation zeigen. Beide Strahlengattungen sind wahrscheinlich nicht homogen, denn die Gesammtabsorption, welche sie erfahren, wenn sie die über einander gelegten Bleche von Aluminium und Fortschr. d. Phys. LIV. 2. Abth. p