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J. Burke. Ueber die Absorption des Lichtes durch fluorescirende Körper. Soc. frang. de phys. Nr. 107, 3, 1898. DerVerf. zeigt durch verschiedene Verfahren, dass ein Körper, welcher Fluorescenzlicht aussendet, Strahlen, welche den von ihm emittirten analog sind, im activen Zustande stärker absorbirt, als im inactiven. Diese Thatsache lässt sich nach dem KiRCHHOFF’schen Gesetze nur erklären, wenn man den fluorescirenden Elementen des absorbirenden Körpers eine tictive, den ausgesendeten Strahlen ent sprechende Temperatur zuschriebe, eine Verallgemeinerung des Temperaturbegriffes, welche das Wesen dieses Begriffes umgestalten würde. Vielmehr ist nach diesen Versuchen der Begriff der Tem peratur ganz aus dem KiRCHHOFF’schen Gesetze fortzulassen, und dieses ist etwa so zu formuliren: Ein Körper absorbirt Strahlen, wenn er, durch irgend eine Ursache erregt, diese selben Strahlen wirklich aussendet. Ly. J. Burke. On the change of absorption produced by fluorescence. Phil. Trans. A. 191, 87—104, 1898. Zur Entscheidung der Frage, ob eine fluorescirende Substanz dieselben Strahlen, welche sie beim Fluoresciren ausstrahlt, im in activen Zustände anders absorbirt, als wenn sie selbst fluorescirt, werden eine Reihe von Messungen ausgeführt, indem die Aus strahlungen der Vorderflächen zweier gleichen Würfel aus Uranium- glas, hinter welchen sich zwei ebensolche Würfel befinden, mittels eines Photometers mit zwei Spalten mit einander verglichen werden; die Spalten werden auf gleiche Intensität eingestellt, so dass die Intensitäten den Spaltbreiten umgekehrt proportional sind. Die Würfel werden von oben durch Inductionsfunken zwischen Kobalt elektroden beleuchtet, durch Abblendung einer oder mehrerer dieser vier Würfel lassen sich die Messungen so gestalten, dass man erhält: den Absorptionscoefficienten eines activen Würfels für Fluorescenzstrahlen der gleichen Art, denjenigen eines inactiven Würfels und das Verhältniss des letzteren zum ersteren Coefficienten. Der bei directer Beobachtung aus den ersten beiden Messungen be rechnete Werth jenes Verhältnisses ist 0,54, die letztere Messung ergiebt 0,52; die Uebereinstimmung ist also ausreichend. Die Aus führung der Beobachtung auf photographischem Wege hat nur im Allgemeinen dasselbe Resultat ergeben. Ly.