Wirkung von Oberflächenschichten auf die Reflexion an einer Ebene angestellt (Wied. Ann. 36; diese Berichte 45 [2], 34, 1889). Hier wird in derselben Weise die Reflexion und Brechung an zwei Grenzen zwischen drei verschiedenen Medien, an denen beliebige Oberflächen- oder Uebergangsschichten vorhanden sein können, be handelt. Der Verf. geht dazu von dem allgemeineren Problem aus, bei dem das Licht durch n parallele Grenzen zwischen n — 1 absorbirenden Medien geht, d. h. solchen, welche durch complexe Werthe des Brechungsindex charakterisirt sind. Als Grenzbedin gungen werden folgende angenommen: Gleichheit der Verrückungen zu beiden Seiten der Grenze und Gültigkeit des KiacHHOFF’schen Principes, nach dem die an der Grenze geleistete Arbeit der auf den Aether wirkenden Kräfte verschwinden muss. Aus diesen Grenzbedingungen werden die Amplituden für die Componenten des an der ersten Grenzfläche reflectirten und des aus der letzten aus tretenden Lichtes abgeleitet, und in die sich ergebenden Ausdrücke werden schliesslich die Bedingungen eingeführt, dass die Dicken aller Zwischenschichten, mit Ausnahme einer einzigen, sehr klein sind. In den resultirenden Formeln treten vier für jede der beiden Oberflächenschichten charakteristische Grössen auf, von denen aber nur drei unabhängig sind. Specialisirt man diese Formeln dadurch, dass man auch die Dicke der letzten Zwischenschicht als sehr klein annimmt, d. h. dass man sich auf die Reflexion an einer Ebene mit Oberflächen schichten beschränkt, und betrachtet die Verhältnisse der beiden reflectirten und der beiden gebrochenen Amplituden, so ist in dieser nur eine einzige, von der Natur der Oberflächenschicht abhängende Constante enthalten. Auch gelingt es dem Verf., das Amplituden- verhältniss der reflectirten Componenten genau auf die Form zu bringen, welche die CAUCiiY’sche Reflexionstheorie ergiebt. Hier flndet also der CAUCHv’sche Ellipticitätscoefficient eine Deutung durch die Natur der Oberflächenschicht. Doch diflerirt die für die totale Reflexion gewonnene Formel von der CAUCHY’schen. Es wird noch eine untere Grenze für die Dicke der Ober flächenschicht bestimmt. Dann kehrt der Verf. zu den allgemei neren Formeln, bei denen die eine Zwischenschicht eine endliche Dicke hatte, zurück und wendet dieselbe auf verschiedene Fragen an, insbesondere auf die, wie man durch Beobachtungen den Brechungsexponenten der Oberflächenschicht bestimmen, ferner, wie man die Wirkung der Oberflächenschicht eliminiren und die wirk lichen Constanten eines absorbirenden Mediums bestimmen kann.