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Der Exstinctionscoefficient b ist dabei der reciproke Werth der von Maxwell bei Betrachtung des Zwangszustandes als Relaxations zeit bezeichneten Grösse. Weiter wendet sich Ebert zur Unter suchung des Vorganges in einem einzelnen Molecül. Als Ursache der von einem Molecül ausgesandten Lichtschwingungen sieht er elektrische Oscillationen an, bei denen die Enden eines Durchmessers d des Molecüls abwechselnd positive und negative Ladungen freier Elektricität erhalten. Er betrachtet also ein Licht ausstrahlendes Molecül als einen HuRTz’schen Oscillator, dessen Dimensionen ueiren o o die Wellenlänge sehr klein sind. Für die durch diese Oscillationen in einem äusseren Punkte erregte elektrische Kraft gilt eine von Hertz aufgestellte Formel, aus der sich unmittelbar ergiebt, dass die Wirkung sich in transversalen Wellen fortpflanzt, und dass die selbe umgekehrt proportional dem Abstande r, dagegen direct pro portional dem Sinus des Winkels zwischen r und der Oscillations- axe d ist. Aus letzterem Resultate folgt, dass die Intensität der verschiedenen Zonen einer Welle mit der Erfahrung in Ueberein- stimmung ist. — Es entsteht noch die Frage, welche Grösse die Maximalladung e eines einzelnen Molecüls hat. Aus Messungen von E. Wiedemann über die Energie in 1 g glühenden Natriumdampfes ergiebt sich: e — 1,4.10 —11 g'^ cm’^ sec~ 1 . Durch Multiplication mit der Zahl der in 1 g enthaltenen Molecüle (N — 6 20 ) erhält man die gesammte, in 1 g des Dampfes ent haltene Elektricität. Dieselbe beträgt nur 1 1 , 00 derjenigen Elek- tricitätsmenge, welche dieselbe Quantität Materie bei der Elektro lyse enthält. Bei letzterer sind also die Ladungen sehr viel grösser, als die bei der Lichtemission zu supponirenden Ladungen. Bei der Lichtemission sind sehr kleine Elektricitätsmengen grossen pon- derablen Massen äquivalent. Nebenbei erörtert der Verf. noch, weshalb die Resultate, zu denen Kolacek bei der Anwendung der elektromagnetischen Licht theorie auf die Lichtbewegung der Molecüle gelangt war (Wied. Ann. 32, 1887; 34, 1888; 39, 1890), nicht annehmbar sind; die selben führen nämlich zu Folgerungen, die mit der Erfahrung nicht übereinstimmen. Wn. P. Drude. Ueber die Reflexion und Brechung ebener Lichtwellen beim Durchgänge durch eine mit Oberflächenschichten behaftete planparallele Platte. Wied. Ann. 43, 126—157. Der Verf. hatte bereits früher eine Untersuchung über die Fortschr. d. Phys. XLVII. 2. Abth. n