eines U-Rohres, dessen einer Schenkel auf 0° abgekühlt war, dessen anderer in einem Wasserbade erwärmt werden konnte. Beide Stäbe waren ausserhalb der Flüssigkeit durch einen Leiter mit ein geschaltetem Galvanometer verbunden. Es zeigte sich eine mit steigender Temperatur zunehmende Potentialdifferenz, und zwar war das in der erwärmten Säure befindliche Metall elektropositiv. Die Passivität verschwindet oberhalb 90°. — Ferner zeigte der Verf. durch eine ähnliche Versuchsanordnung, dass mit der Concentration der Säure die Passivität von Schmiedeeisen, weichem Gussstahl, hartem Gussstahl, Bessemer- und Wolframstahl mit der Concentra tion der Säure wächst und dass Schmiedeeisen in einer weniger concentrirten Salpetersäure weit weniger passiv wird als die meisten Stahlsorten, weichen Bessemer Stahl ausgenommen. Das in der verdünnten Säure befindliche Metall ist elektropositiv gegenüber dem in die stärkere Säure tauchenden. — In Salpetersäure vom spec. Gew. 1,42 ist Schmiedeeisen stets elektropositiv gegenüber den untersuchten Stahlsorten; die auftretende elektromotorische Kraft beträgt bis 1 7 Volt. Das Schmiedeeisen ist also weniger passiv als die Stahlsorten. In manchen Fällen war das Schmiede eisen anfangs elektronegativ und wurde erst nach einiger Zeit elektropositiv; dem Wolframstahl gegenüber blieb es immer elektro negativ. — Endlich untersuchte der Verf. die relative Passivität des Schmiedeeisens gegenüber verschiedenen Stahlsorten in Salpeter säure vom spec. Gew. 1,42. Er verwendete dazu polirte Metall platten von 9 Quadratzoll Grösse. Das Schmiedeeisen war dabei zumeist elektropositiv gegenüber dem Stahl, und zwar um so weniger, je weniger gebundenen Kohlenstoff die Stahlsorten enthielten. Die Passivität wächst mithin mit der Menge des gebundenen Kohlen stoffs. Bgr- F. Braun. Ueber Elektrostenolyse. Wied. Ann. 44,473—500 f. [Elektrot. ZS. 12, 664. [Lum. electr. 43, 38—40, 1892. Mit diesem Namen bezeichnet der Verf. die Erscheinung, über die früher berichtet wurde (s. diese Ber. 46 [2], 613, 1890), dass nämlich ein enger Spalt in einer isolirenden, eine Zersetzungs zelle theilenden Scheidewand beim Hindurchleiten sich wie eine Elektrode verhält, d. h. dass an ihm eine Ausscheidung des Metalles stattfindet, welches in der als Elektrolyt dienenden Salzlösung ent halten ist. Aus den vom Verf. beobachteten Werthen der zur Er zeugung der Grenzdichte nöthigen elektromotorischen Kraft geht zunächst hervor, dass die Ionen sich in dem Spalte mit grosser