586 32. Elektrochemie. oder -chlorid in den Röhren sich befand, zeigte sich stets kurze Zeit nach Stromschluss eine bedeutende Abnahme der Stärke des durch den Apparat geleiteten Stromes, die nur beim Kupferchlorid einen geringeren Werth besass, während die Polarisation anfangs schnell, dann langsamer anwuchs, um sich einem Grenzwerthe (bei den Kupfersalzen von 1 Volt, bei den Zinksalzen niedriger) zu nähern. Da die Schwächung des primären Stromes unmöglich von der Gegenkraft der Polarisation allein herrühren kann, so kann zu ihrer Erklärung nur angenommen werden, dass in Folge des pri mären Stromes eine Verstärkung des Niederschlages und die Bildung einer elektromotorischen Gegenkraft stattfindet. Membranen dieser ersten Arten wurden noch erzeugt mit Kupfersulfat-Natriumcarbonat, sowie mit Ferrichlorid-Kaliumferrocyanid. Sie zeigten ein ähnliches Verhalten. Von den Membranen der zweiten Art wurde zunächst die aus Bleinitrat und Kupfer- oder Zinksulfat entstehende unter sucht. Bei ihr sinkt die Stärke des primären Stromes sehr schnell auf einen kleinsten Werth, um dann wahrscheinlich in Folge des Eindringens von metallischem Blei in die Niederschlagsschicht lang sam zu wachsen. Die Polarisation ist sehr gross und hat ihren Sitz an der Kathode, an der sich nach Beendigung des Versuches schwammiges, mit Wasserstoff bedecktes Blei befindet. Weiter wurden untersucht Zinksulfat mit Calcium-, Strontium- und Baryurn- chlorid, Silbernitrat mit Kupfer- und Zinkchlorid. Im letzteren Falle ist der schwache Polarisationsstrom dem primären Strome gleich gerichtet. Demnach werden viele dünne Niederschlagsmembranen zwischen den Lösungen derjenigen Salze, aus denen sie entstehen, in Folge des Durchganges eines elektrischen Stromes selbst elektromotorisch wirksam und der Sitz der elektromotorischen Kraft befindet sich in derjenigen Niederschlagsschicht, welche durch den Strom verstärkt wird, wo also die Ionen von Zink und Kupfer (Anodenmembran) oder von Blei, Wasserstoff und Silber (Kathodenmembran) sich aus scheiden. ^!l r - Thos. Andrews. The passive state of iron and Steel. Part II. Proc. Roy. Soc. 49, 120—127f. Part III. Proc. Roy. Soc. 49, 481—488f. [Naturw. Rundsch. 6, 364. Der Verf. untersuchte zunächst den Einfluss der Temperatur auf die Passivität von unmagnetischem Schmiedeeisen und Guss stahl in Salpetersäure vom spec. Gew. 1,42. Zwei möglichst gleich artige Stäbe der beiden Metalle befanden sich in den Schenkeln