Armstrong. Hermann. Frölich. 571 dem Gaumen oder dem Zahnfleische anliegen, tritt beim kathodischen Strome neben dem alkalischen ein saurer Geschmack ein, der auf Stromesschleifen zurückzuführen ist, welche an dieser Stelle in die Zunge eintreten. Nach dem Oeffnen des Stromes hinterlässt der kathodische Strom eine deutliche, rasch vorübergehende, saure Em pfindung, der anodische Strom nicht. Der Schwellenwerth des den sauren Geschmack hervorrufenden constanten Stromes beträgt nur Vis« Milli-Amp. So schwache Ströme wirken auf andere Sinnes organe nicht, auch nicht im Momente der Oeffnung und Schliessung. Einzelne Inductionsströme sind dagegen nur wirksam, wenn sie ziemlich stark sind; sie rufen einen sauren Geschmack hervor, der regelmässig von einer lebhaften Gefühlsempfindung begleitet ist. Stromesschwankungen scheinen überhaupt keinen elektrischen Ge schmack zu bewirken, sondern nur der Strom selbst, so dass die relativ schwache Wirkung der Inductionsströme nur von der mit ihnen verbundenen kurzen Durchströmung an sich und nicht von dem zeitlichen Ablauf derselben herrührt. Der elektrische Geschmack beruht nach der Ansicht des Verf. ausschliesslich auf der Durch strömung der nervösen, in der Zungenschleimhaut gelegenen End organe oder der letzten in die Schleimhaut eintretenden Nerven faserendigungen. Bgr. O. Frölich. Ueber das Ozon, dessen Herstellung auf elektrischem Wege und dessen technische Verwendungen. Elektrot. ZS. 12. 340 —344f- Prometheus 2, 625—628. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 523. [Lum. älectr. 41, 279—281. Während bei der bekannten SiEMENs’schen Ozonröhre das Dielektricum aus zwei Glaswänden und einer dazwischen liegenden Luftschicht besteht, ersetzte der Verf. die eine der beiden oder auch beide Röhren durch Röhren aus Metall, welchen das Dielektricum (Celluloid, Wachspapier und andere Stoffe) eng anliegt. Der Verf. beschreibt eine Vereinigung von mehreren derartigen Röhren zu einem sog. Rohrgitter. Die innere Röhre besteht aus Metall und ist mit zwei Böden versehen, über die beiderseits der Rand der Röhre hinausragt. In den durch die Böden begrenzten Theil fliesst mittels einer Röhre Kühl wasser, welches durch eine zweite Röhre austritt. Unmittelbar ober- resp. unterhalb des Bodens befindet sich je ein Ring von Oeffnungen, durch welchen die Luft in den Raum zwischen der inneren und der äusseren, ebenfalls metallenen Röhre tritt. Der dielektrische Mantel umschliesst dicht die innere Röhre. Zehn zu einer Batterie vereinigte Röhren benöthigen zum Betriebe