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560 32. Elektrochemie. wahrscheinlich, dass, wenn auch — verschwindend klein wird, doch dy einen sehr grossen Werth besitzt. U/ Bgr. M. le Blanc. Die elektromotorischen Kräfte der Polarisation. ZS. f. phys. Chem. 8, 299—330f. [Ber. <3. ehern. Ges. 24 [2], 615. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 739—740. [Journ. chem. Soc. 60, 1405—1406. [Naturw. Bundsch. 6, 605—607. Wird ein Salz, z. B. Natriumchlorid, in Wasser gelöst, so zer fällt ein Theil desselben in die mit 4- - und —Elektricität beladenen Ionen; die Elektricitätsmengen sind nach dem FABADAY’schen Gesetze für jedes Aequivalent gleich. Der Einfluss des Wassers besteht nach der Ansicht des Verf. darin, dass an Stelle der zur Zersetzung nothwendigen chemischen Energie elektrische treten kann. An jedem Ion haftet die Elektricität mit einer gewissen, bei den einzelnen Ionen verschiedenen Intensität, die der Verf. als Haft intensität bezeichnet; sie bestimmt zusammen mit der an dem Ion befindlichen Elektricitätsmenge als zweitem Factor die zur Tren nung in die Ionen erforderliche elektrische Energie, die — ab gesehen von der Dissociationswärme — der obigen chemischen Energie äquivalent ist. Führt man nun den Elektroden Elektricitäts mengen zu, wie es beim Durchleiten eines Stromes geschieht, so entstehen Doppelschichten, deren Moment eine bestimmte Grösse erreichen muss, um einen Ausgleich der Elektricität zu ermöglichen. Diese Grösse ist einmal von der Haftintensität und sodann von jeder physikalischen und chemischen Einwirkung abhängig, die von den Elektroden, dem Lösungsmittel oder auch der umgebenden Luft auf das Ion ausgeübt wird. Werden die Einwirkungen der Elektroden und der umgebenden Luftschicht ausgeschlossen (letz teres ist meist von selbst der Fall, ersteres geschieht durch An wendung von Kohleelektroden), so giebt, wenn bei dem Versuche keine neuen elektromotorischen Kräfte in den Stromkreis gebracht werden, der Polarisationswerth, d. h. diejenige elektromotorische Kraft, die zur Abscheidung der Ionen gerade erforderlich ist, die Haftintensität an, mit der die Elektricitätsmenge in wässeriger Lösung an den Ionen haftet. Nach den Untersuchungen von v. Helmholtz beginnt die Zersetzung schon lange vor dem Eintritt der sichtbaren lonen- abscheidung. Aus diesem Grunde lässt sich der Zeitpunkt der lonenabscheidung nicht, wie es frühere Beobachtungen thaten,