zwischen den Valenzladungen als identisch behandelt werden dürfen. Diese Hypothese unterwirft der Verf. im Verlaufe seines Aufsatzes einer Prüfung, indem er einige Folgerungen aus derselben ent wickelt für Körper, deren Molecüle aus zwei einwerthigen, entgegen gesetzt geladenen Atomen bestehen. Seinen Entwickelungen legt er die Voraussetzung zu Grunde, dass die räumliche Ausdehnung der Atome gegenüber ihrem Abstande zu vernachlässigen sei. An erster Stelle erörtert Richarz eine Beziehung, welche auf Grund der angedeuteten Annahmen zwischen der Dissociationswärme w eines zweiatomigen Gases und der mittleren Entfernung r seiner Atome bestehen muss. Es gilt, wenn N die Molekelzahl bezeichnet, die Gleichung Aus dieser Gleichung folgt für N 2 O 4 und J 2 bezw. r — 68.10 9 cm und r = 31. IO -9 cm, Werthe, die mit den auf anderem Wege für den Moleculardurchmesser erhaltenen der Grössenordnung nach über einstimmen. Ferner berechnet der Verf. unter Beibehaltung der vereinfachen den Voraussetzungen vermittelst des dritten KEPLER’schen Gesetzes die Umlaufszeit der Atome. Für Wasserstoff findet er bei 0° eine Rotationsdauer von 254.10~ 16 See. Die rotirende Molekel strahlt hiernach, wie auch andere Theorien ergaben, elektrodynamische Wellen aus, welche dem Gebiete der ultrarothen Aetherwellen angehören. Eine dritte Probe für die Zulässigkeit der zu prüfenden An schauung wird gewonnen durch Berechnung der mittleren Ge schwindigkeit der Molekel mit Hülfe des Virialsatzes und des Maxwell-BoLTZMANK’schen Satzes von der Energievertheilung in mehratomigen Gasen. Richarz erhält als Werth dieser Grösse für Wasserstoff 12,4 . 10 5 cm sec., während die mittlere Ge schwindigkeit der Wasserstoffmolekel nach der Theorie von Clau sius 1,8 . 10 5 cm/sec. beträgt. Ist demnach auch die Ueberein- stimmung keine ganz befriedigende, so kann doch nach der Ansicht des Verfassers in diesem Resultate bei Rücksichtnahme auf die Unsicherheit, welche der Voraussetzung punktförmiger Atome an haftet, ein Widerspruch gegen die Richtigkeit der zu Grunde ge legten Hypothese nicht gefunden werden. Das Gesammtergebniss der Untersuchung ist, dass die intra- molecularen Kräfte jedenfalls der Grössenordnung nach mit den zwischen den Valenzladungen thätigen elektrostatischen Kräften übereinstimmen. Fe.