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mit Sägespänen angefüllten Cylinder packt und statt der periodischen Erwärmung und Abkühlung des einen Stabendes den von der Zeit unabhängigen Wärmezustand des Systems durch gleichmässige Er hitzung auf der einen und Abkühlung auf der anderen Seite herbei führt. Auf diese Weise ist der Coefficient der inneren Wärme leitung für Flintglas = 0,00208, für Kronglas = 0,00235 gefunden worden. Hiermit ist das KuNDT’sche Gesetz, wonach das Wärme leitungsvermögen für Metalle in demselben Verhältnisse steigt, indem der Brechungsindex abnimmt, auch auf Glas ausgedehnt. Heun. A. Winkelmann. Ueber die Wärmeleitung der Gase. Wied. Ami. (N. F.) 34, 177—205, 421—456, 1891. Der absolute Werth der Wärmeleitung der Luft bei 0° ist vom Verf. (Pogg. Ann. 156) zu 0,0 4 518, von Schleiermachee (Wied. Ann. 34) zu 0,0 4 562 bestimmt. Während diese Werthe keine auf fälligen Unterschiede zeigen, weichen die von Winkelmann (Wied. Ann. 19, 669—678; 29, 101) ermittelten Werthe des Temperatur- coefficienten (0,00208 resp. 0,00206) von dem aus den Beobachtungen Schleieemachee’s folgenden (0,00281) erheblich ab. Dies hat den Verf. veranlasst, die ganze Untersuchung von Neuem aufzunehmen und wieder auf Wasserstoff und Kohlensäure auszudehnen. Es wurden zur Bestimmung des Temperaturcoefficienten vier Apparate von verschiedenen Dimensionen benutzt. Wie früher, war ein Thermometer in eine Glashülle eingeschmolzen, welche mit einem Glasrohre zur Einführung des betreffenden Gases in den Zwischen raum versehen war. War die Füllung unter dem verlangten Drucke beendet, so wurde dieses Glasrohr von der Quecksilberpumpe abge schmolzen. Will man den Einfluss des Thermometerstiels eliminiren, so muss dasselbe Thermometer nach einander in verschieden grosse Hüllen eingeschmolzen werden und die Apparate müssen jedesmal bis über die Schmelzstelle hinaus in das Bad eingesenkt werden. Ist ff die constante Temperatur des Bades, rv die Temperatur des eingeschlossenen Thermometers zur Zeit iv(v = 0, l,...,w), so ist die mittlere Abkühlungsgeschwindigkeit (v) bestimmt durch die Gleichung n n vlge . -S t v = nlg (t 0 — ff) — Alg(rv — ff). i i Die Temperatur T, welcher dieser Werth von v entspricht, berechnet sich aus der Formel