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Das Hydrazin ist sonach eine endothermische Verbindung. Sein Uebergang in Ammoniak erfolgt unter Wärmeentwickelung: N 2 H 4 verdünnt 4~ H 2 — 2NH 3 verdünnt -f* 51,5 Cal., woraus sich die Unmöglichkeit einer directen Umwandlung des Ammoniaks in Hydrazin ergiebt. Da die Bildungswärme des Hydroxylamins negativ ist: N 4- H -|- H 2 O + Wasser = NH, (HO) verdünnt — 50,0 Cal., so ist der Uebergang dieser Verbindung in Hydrazin exothermisch: 2NH 2 (HO) gelöst 4“ H, = N,H, gelöst 4“ 2 H,0 -f* 21,5 Cal. Ein Vergleich der Bildungswärmen des Hydroxylamins, Hydrazins und Ammoniaks zeigt, dass die Wärmeabsorption um so grösser ist, je weniger gesättigt der darin enthaltene Stickstoff ist. Aehnliches wurde bereits für die Sauerstoffsäuren des Stickstoffs und für die Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Die Lösungswärme des Ammoniumsalzes der Stickstoff wasserstoffsäure (N 3 H) wurde bei 11° zu — 7,08 Cal. bestimmt, wobei 1 g Salz in 170 g Wasser gelöst wurde. Die Bestimmung der Neutralisationswärme durch Baryumoxyd ergab: ' N 3 H verdünnt -|- */ 2 Ba 2 O verdünnt -|- 10,0 Cal., woraus folgt: N 3 H verdünnt -j- NH 3 verdünnt = N, H, verdünnt 8,2 Cal. Die Säure ist sonach unter den Amidosäuren der Amidobenzoesäure vergleichbar. Für die Verbrennungswärme des Ammoniumsalzes der Stickstoffwasserstoffsäure wurde gefunden: N 4 H 4 kryst. -f- O 2 = 2N S -|~ 2H ä O 4“ 163,8 Cal. bei const. Volumen, 4- 163,3 Cal. bei const. Druck. Daraus folgt: N 4 4- H, = N 4 H 4 kryst. — 25,3 Cal., N 4 H, gelöst — 32,3 Cal. Endlich ist 3 N 4" H 4“ Wasser = N 3 H gelöst — 61,6 Cal. Die Stickstoffwasserstoffsäure ist sonach von den Wasserstoffver bindungen des Stickstoffs am stärksten endothermisch. — Die sich anschliessenden Betrachtungen über die Constitution der Stickstoff wasserstoffsäure sind von rein chemischem Interesse. Bgr. F. Stohmann. Calorimetrische Untersuchungen. XXIII. Abh. — — u. Cl. Kleber. Ueber die Hydrirung geschlossener Ringe. (Erste Mitth.) J. prakt. Chem. 43, 1—21T- [Ber. d. ehern. Ges. 24 [2], 66—67. [ZS. f. phys. Chem. 7, 234—235. [Chem. Centralbl. 1891, 1, 487 —488; 2, 8—9. [J. chem. Soc. 60, 376—377.