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thatsächlich aber wird das letztere einen tieferen Stand haben. Man hat nun, um dem Einflüsse des herausragenden Fadens Rechnung zu tragen, zur Lesung des Hauptthermometers noch die Differenz zwischen den Angaben des Haupt- und des Fadenthermometers, multiplicirt mit dem Verhältniss der Gradwerthe beider Instrumente, hinzuzufügen; eventuell, falls dies noch nicht genügt, eine zweite Annäherung zu berechnen. Einige Versuche, welche der Verf. zur Controle anstellte, sprechen sehr für die Brauchbarkeit des Verfahrens: Beispielsweise wurde die Temperatur eines Wasserbades durch zwei Thermometer bestimmt, von denen sich das eine in horizontaler Lage vollständig im Wasser befand, während das andere in verticaler Lage weit herausragte; neben dem letzteren war das Fadenthermometer an gebracht. Die Correctionen erreichten 0,27°, die Abweichungen der Angaben beider Hauptthermometer nach Anbringung dieser Cor rectionen dagegen im Maximum nur 0,014°. Bei einem zweiten Versuche wurde das Hauptthermometer mehr oder weniger weit in einen Glaskolben eingesenkt, in dem sich bei 300° siedendes Methyl diphenylamin befand. Auch hier, wo die Correctionen bis zu 14° anstiegen, scheinen die corrigirten Lesungen die wahre Temperatur des Bades, die nicht ganz constant blieb, sehr befriedigend wieder zugeben. Glch. Renou. Correction de la tige emergente d’un thermometre. C. R. 112, 260. Der Verf. giebt an, dass das von Guillaume mitgetheilte Ver fahren zur Ermittelung der Correction einer Thermometerablesung wegen des herausragenden Fadens bereits seit dem Jahre 1881 im Observatorium des Pare de Saint-Maur bei einem 1 m tief in die Erde eingegrabenen Thermometer angewandt werde und von Sainte-Clalre-Deville stamme, der es auch 1886 bei der Er mittelung hoher Temperaturen benutzte. Glch. O. Schott. Studium einiger physikalischer Eigenschaften von Gläsern und über ein neues für die Thermometrie werthvolles Glas. ZS. f. Instrk. 11, 330—338. Der Verf. bestimmte die für optische und thermometrische Zwecke höchst wichtige Temperaturgrenze, bei welcher eine dauernde Verschiebung der kleinsten Theilchen in verschiedenen Glassorten eintritt, in der Weise, dass er einen mit planparallelen Flächen ver-