Volltext Seite (XML)
Temperaturen ein Molecül Wasser von der Form (OII 2 ) 2 und bei tieferen Temperaturen ein solches von der Form (OH 2 ) 4 erhalten würden. Je tiefer die Temperatur sinkt, um so zahlreicher werden die grösseren Molecüle, bis bei ungefähr 4° ihre Zahl diejenige der kleinen überwiegt. Da nun die Dichte der grösseren Molecüle geringer sein würde als die der kleineren, so müsste thatsächlich bei ca. 4° die Dichtecurve einen Umkehrpunkt aufweisen. Bei einem solchen Zusammenschluss der Molecüle muss nun aber natur gemäss Wärme frei werden; dies würde dadurch in Erscheinung treten, dass die specifische Wärme des Wassers in der Nähe von 4° einen höheren Werth besitzt als der normale. Der Verf. glaubt dies Resultat auch aus den Beobachtungen von Regnault, Velten etc. durch Interpolation ableiten zu können, doch scheinen diese Ab leitungen von Willkür nicht frei zu sein. Glch. A. W. Witkowski. Sur la dilatation et la compressibilite de l’air atmospherique. Krak. Anz. 1891, 181—188t. [Beibl. IG, 176—178. Die Arbeit bezweckt die Messung der Ausdehnung der Luft zwischen den Temperaturgrenzen -j- 100° und — 145° und für Drucke bis zu 130 Atm. Zwei Glasgefässe von genau bekanntem Volumen, welche durch Hähne mit einander in Verbindung standen, wurden aus ein und demselben, stark comprimirte Luft enthaltendem Reservoir gefüllt; das eine Gefäss wurde erhitzt bezw. abgekühlt, während das andere auf Zimmertemperatur gehalten wurde. Hatte sich der Druck ausgeglichen, so unterbrach man die Verbindungen und öffnete statt dessen die Hähne, welche die Gefässe mit zwei Eudiometern von bekanntem Volumen verbanden. Hier konnten die Gasmengen bei gewöhnlicher Temperatur und unter dem Druck von ungefähr einer Atmosphäre gemessen werden, da die Enden der Gefässe durch dicke Kautschukschläuche mit zwei Quecksilber manometern verbunden waren. Die Messungen bezogen sich auf folgende Temperaturen: -j- 100° (Wasserdampf), 16°, 0°, — 35° (Mischung von Eis und Chlorcalcium), — 78,5° (feste Kohlensäure und Aether), — 103,5° (flüssiges Aethylen unter Atmosphärendruck), — 130# und — 145° (flüssiges Aethylen unter vermindertem Druck). Die Temperaturmessungen erfolgten mit dem in diesen Berichten beschriebenen Widerstandsthermometer aus Platindraht, das während jeder Versuchsreihe an das Wasserstoflfthermometer angeschlossen wurde. Die folgende Tabelle giebt eine Uebersicht über die erhaltenen Resultate in Einheiten der fünften Decimale. Fortschr. d. Phys. XLVII. 2. Abth. 10