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26 6 20. Ausdehnung und Thermometrie. A. Leduc. Sur la dilatation du phosphore et son changement de volume au point de fusion. C. R. 113, 259—261 f. [Chem. Centralbl. 1891, 2, 523. [Ber. d. chem. Ges. 24 [2], 880. [Journ. chem. Soc. 62, 7, 1892. [Naturw. Rundsch. 6, 611—612. Ein Glasfläschchen wurde mit einer möglichst grossen Quantität Phosphor gefüllt, die Füllung mit destillirtem Wasser vervollstän digt und mit einem Gummipfropfen geschlossen, welchen ein in Millimeter getheiltes, 70 cm langes Capillarrohr durchsetzte. Ein zweites Fläschchen von genau denselben Dimensionen enthielt nur destillirtes Wasser, in welches das Gefäss eines gut untersuchten Thermometers eintauchte. Beide Fläschchen wurden direct neben einander in ein Bad von 27 Liter Wasser getaucht, das mit Hülfe eines Thermoregulators auf constanter Temperatur gehalten werden konnte. Unter diesen Verhältnissen glaubt der Verf. sicher zu sein, dass das Thermometer im einen Fläschchen die Temperatur des Phosphors im anderen bis auf 0,1" genau angiebt. Bei der Er wärmung des Bades dehnte sich der Phosphor bis zu seinem Schmelz punkte, 44,2°, völlig regelmässig aus, was durch den gleichmässigen Anstieg des Wassermeniscus angezeigt wurde; dann aber stieg die Wassersäule ganz plötzlich um 30 cm, woraus hervorgeht, dass die Volumenänderung des Phosphors beim Uebergange aus dem festen in den flüssigen Zustand ganz momentan erfolgt; die weitere Aus dehnung bis zu 50° erfolgte wieder gleichmässig. Bei sinkender Temperatur erstarrte der Phosphor erst bei 26°. Als mittlere Aus- dehnungscoefficienten für den festen und den flüssigen Zustand zwischen 10°: 44°] bezw. [26° : 50°] giebt der Verf. die Werthe 0,000373 bezw. 0,000560 an. Glch. E. Heinemann. Ueber thermische Nachwirkung von Zinkstäben. Progr. d. Gymn. zu Lyck 1891. [Beibl. 15,705—706f. [Naturw. Ruudsch. 7, 52, 1892. Die bei geodätischen Messungen verwendeten Metallthermometer aus Zink und Stahl zeigen vielfache Unregelmässigkeiten in den Angaben, deren Grund in der thermischen Nachwirkung des Zinks gefunden wurde. Der Verf. bestimmt diese Nachwirkung durch mikroskopische Vergleichung eines cylindrischen, 1 m langen Zink stabes, welcher an beiden Enden Striche trug, mit einem dicht daneben gelagerten Maassstabe aus Messing. Nach einer mehr stündigen Erwärmung auf Siedetemperatur zeigte der Zinkstab eine