226 19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze. L. Natanson. Ueber das Gesetz der thermodynamischen Ueber- einstimmung und die Anwendung desselben auf die Theorie der Lösungen. ZS. f. phys. Chem. 9, 26—42. Akad. Krakau, 10. Juni 1891. Areh. de phys. (3) 28, 5—13, 1892. Aus der van der WAAns’schen Gleichung folgt, dass jede Beziehung zwischen verschiedenen physikalischen Grössen, jede Zustandsgleichung für alle Körper identisch sein muss, falls sie sich aus der einen Zustandsgleichung in einer von der Natur des Kör pers unabhängigen Weise ableiten lässt, und die einzelnen Be stimmungsstücke in specifischen Werthen, das ist in Grössen, die den kritischen Werthen proportional sind, ausgedrückt werden. Es werden in dem obigen Aufsatze nun zunächst für einige Stoffe aus dem vorliegenden Beobachtungsmateriale Daten berechnet, welche zur Prüfung dieser Folgerung dienen. Zu dem van der WAAns’schen Gesetze wird behufs Elimination einer der Variabein noch das MAxwEnn’sche Verdampfungsgesetz genommen und so für die Orthobare des gesättigten Dampfes fol gende Gleichung ermittelt, worin r die specifische Temperatur, il und co die specifischen Volumina des Dampfes und der Flüssigkeit bedeuten: 17 3 ß - 1 = (£>. — o) co (3 Si — 1) iß (3 co — 1) (J2 — co)(3ß — 1)(3 co — 1)’ 8r = + w)f3 ‘ Q - 1) (3« - !)• Es ergiebt sich für Kohlensäure, Sticko'xydul, Aethyläther, Aethyl- alkohol und Methylalkohol nur eine annähernde Uebereinstimmung der Curven. Da aber die kritischen Daten unsicher sind, wurde die Folgerung auch in der Weise geprüft, dass, indem die kritischen Temperaturen als zuverlässig angenommen werden, für ein beliebiges r aus den Beobachtungsreihen die directen Volumina der verschie denen Substanzen und dann deren Verhältnisse ausgerechnet wurden. Diese Verhältnisse müssten constant sein, was bei der Mehrzahl der Stoffe stimmt. Äusser den specifischen Werthen werden die „charakteristischen“ unterschieden, das sind Werthe von p, v, die, als Einheiten bei der Berechnung specifische r Variabein benutzt, die Zustandsgleichungen verschiedener Körper zusammenfallen lassen, so z. B. natürlich die kritischen Werthe, dann die zu den specifischen Temperaturen ge hörenden Drucke und Volumina. Weiter bilden specifische Tem-