220 19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze. Da die Energie zum Theil auch elektrischen Ursprunges ist und da auch elektrische Vorgänge in bestimmter Richtung erfolgen, so muss es auch einen elektrischen Theil der Entropie geben. Der elektrostatische Theil der Energie kommt nicht in Betracht, da dieser sich in vollkommen umkehrbarer Weise in mechanische Arbeit umsetzen lässt. Dagegen ist letzteres für die elektromoleculare Arbeit, welche auf der Wechselwirkung zwischen Elektricität und Molecül beruht, nicht der Fall. Wie die Energie U, wird die hier aus entspringende elektrische Entropie proportional der Elektri- citätsmenge r] gesetzt, also wobei die Summation über das Innere und die äusserst dünnen Grenzschichten der Leiter zu er strecken ist. Unter Constanthaltung der Temperatur ff wird dann, bei Be schränkung auf Vorgänge, die auch im entgegengesetzten Sinne verlaufen können, die Gleichgewichtsbedingung 1) ö(U—ff.S) +A = 0. A bedeutet die aus der Energie U gewonnene mechanische Arbeit. Eine erste Anwendung wird auf den Elektricitätsdurchgang durch die Berührungsstelle zweier Metalle 1 und 2 gemacht, die Spannungsdifferenz derselben abgeleitet, sowie, wenn % die Pel- TiER’sche Wärme für den Durchgang der Elektricitätseinheit be- zr deutet, Sj — S 2 = TT gefunden. V Bei der Anwendung auf den Durchgang der Elektricität durch einen Elektrolyten von ungleichmässiger Concentration werden die Aenderungen durch Diffusion äusser Acht gelassen wegen des lang samen Verlaufes der letzteren; ferner wird angenommen, dass alle Ionen an der Elektricitätsleitung theilnehmen, somit, dass die Lösung sehr verdünnt ist. Da die Elektricität an den ponderablen Molecülen haftet, so erleidet die elektromoleculare Energie gar keine Aenderung. Daher beschränkt sich die Aenderung der Entropie auf die thermodynamische Aenderung, während bei der Energie änderung der thermodynamische und der elektrische Theil zu beachten ist. Durch Einsetzung der Werthe für die thermodyna mischen Antheile, wie sich solche aus früheren Arbeiten ergeben, und Ausdruck der elektrischen Energie durch die Aenderung des Potentials in der Gleichung I) gewinnt Verf. einen Werth für das Potentialgefälle in Abhängigkeit von der Concentrationsänderung, welcher mit dem von Nernst aus dem osmotischen Druck ab geleiteten übereinstimmt.